Phil Hohnsel besucht die vierte Klasse der Lindenhofschule. Zum Abschluss seiner Grundschulzeit darf er noch einen besonderen Erfolg feiern: Er belegte den dritten Platz beim landesweiten Mathematikwettbewerb.
Stolz reckt Phil Hohnsel seine Urkunde in die Luft. Der 10-Jährige ist ein kleines Mathegenie. Das wissen an seiner Schule die Lehrkräfte und Mitschüler zwar schon länger, nun hat er es aber auch schwarz auf weiß. Die Urkunde bekam er in der Zeche Zollern in Dortmund überreicht, für seinen dritten Platz beim Landeswettbewerb in Mathematik. "War jetzt nicht so schwer", sagt Phil relativ abgeklärt. Die Lindenhof-Schulleiterin Monika Lauterbach hatte anlässlich des Erfolgs ihres Schülers zu einem Pressetermin eingeladen.
Wie zahlenaffin Phil tatsächlich ist, zeigt sich da schon zu Beginn. Mühelos rattert er den Weg bis ins Finale des Wettbewerbs runter: "Also, 27.855 Teilnehmer gab's insgesamt. Davon sind 3762 in die zweite Runde gekommen. Und 1300 in die dritte, finale Runde", weiß Phil ganz genau. Von den 44 Finalisten aus NRW belegten sechs Schüler den ersten Platz, acht Mal gab es Rang 2 und 13 Schüler kamen auf den dritten Platz - darunter auch Phil aus Halver.
Die Preisverleihung fand dann in Dortmund statt. Staatssekretär Dr. Urban Mauer übergab in Vertretung für die Ministerin für Schule und Bildung, Dorothee Feller, die Urkunden und Präsente an die erfolgreiche Nachwuchs-Mathematiker und lud im Anschluss zu einer Führung über das Zechengelände ein. Begleitet wurde Phil von seiner ganzen Familie: Mama, Papa, Bruder und Zwillingsschwester waren dabei. "Es gab auch richtig viel zu Essen und zu Trinken", berichtet Phil. "Und ich war total spät im Bett. Das war natürlich nicht so gut. Denn ich musste ja am Freitag wieder in die Schule."
Dort geht der 10-Jährige richtig gern hin, bestätigt auch Monika Lauterbach. Und sie weiß auch: Phil ist nicht nur in Mathe außergewöhnlich gut, sondern auch in anderen Fächern wie Schreiben und Lesen. Sie erläutert, dass Begabungen und Talente bei Schülern schon früh erkannt und im Rahmen der Möglichkeiten auch gefördert würden. Hilfreich sei an dieser Stelle vor allem das digitale Angebot.
An dem Wettbewerb, also der "Mathe-Olympiade", nehmen in der ersten Runde an der Lindenhofschule alle Kinder der vierten Jahrgangsstufe teil. Es gehe, erklärt die Schulleiterin, vor allen Dingen auch um logisches Denken und Verständnis. In diesem Jahr kamen vier in die Endrunde, darunter auch ein Drittklässler, der "außer Konkurrenz" dabei war, betont Lauterbach. Er könne dann beim nächsten Wettbewerb ganz offiziell in die Fußstapfen von Phil treten.
Der freut sich schon auf die fünfte Klasse - nach dem Sommer wird er ans Anne-Frank-Gymnasium wechseln. Und da, so hofft er, gibt's dann "so richtigen Technik-Unterricht". Bis dahin schreibt der clevere Halveraner übrigens an seinem ersten Buch weiter - ein Fantasybuch. "Das hat schon 34 Seiten", sagt Phil. Und wenn er mal nicht ans Schreiben und Rechnen denkt, geht er total gern zum Fußballspielen beim TuS Ennepe.