Spannung herrschte am Mittwochmorgen, 11. Dezember, in der Stadtbibliothek in Kierspe. Sechs Schüler der sechsten Klassen traten dort gegeneinander an. Sie wurden vorab, in klasseninternen Ausscheidungen, als beste Leser ihrer Klasse ausgewählt. Zur Unterstützung hatten sie jeweils den Zweitplatzierten der Klassenauswahl mitgebracht.
Vor diesen Mitschülern und der Jury, bestehend aus Lehrern, einer Büchereimitarbeiterin, einer Schülerin der elften Jahrgangsstufe und Noel Harms, dem Gewinner des letztjährigen Wettbewerbs, sollten die Titelanwärter bestehen.
Bevor die Schüler mit dem Lesen beginnen durften, mussten sie sich der Jury erst einmal vorstellen. Dann begann der für die meisten Schüler leichtere Teil der Aufgabe, dem Vorlesen aus einer mitgebrachten Lektüre. Innerhalb von drei bis vier Minuten sollten sie nicht nur mit ihrer Lesetechnik und Interpretation des Textes sondern auch mit einer gut gewählten Textstellenauswahl überzeugen.
Kaum war das geschafft, ging es auch schon in die zweite Runde. Auch beim Lesen aus einem völlig fremden Text – in diesem Jahr ging es um das Buch Woodwalkers – sollten sie zeigen, dass sie mit ihrer Lesetechnik den Zuhörer in die Welt der Phantasie entführen können.
Paulina Kniewel fand ihr selbst mitgebrachtes Buch „Sepia und das Erwachen der Tintenmagie“ schwerer zu lesen, als den Fremdtext. Mit dieser Meinung stand sie aber alleine da. Alle anderen hatten, nach ihrer eigenen Aussage, mehr oder weniger große Probleme, vor allem die Namen der Personen aus „Woodwalkers“ aussprechen zu können.
Die sechs Jungen und Mädchen waren nicht nur beim Vorlesen, sondern auch beim Warten auf das Ergebnis der Jury entsprechend aufgeregt. Salvatore Montaperto, der aus Gregs Tagebuch vorgelesen hatte, hoffte ganz besonders auf den ersten Platz, denn: „Wenn ich gewinne, hat meine Mutter mir eine Pizza versprochen“, freute er sich. Um so ärgerlicher für ihn, dass er nur den dritten Platz erreicht hat.
Zweite wurde Giulia Weischede, die mit ihrem Vorlesen aus „Der kleine Prinz“ überzeugen konnte. Klarer Sieger wurde aber Oskar Mähler mit seiner Interpretation aus „Der Hammer des Thors.“ Die drei Erstplatzierten gewannen jeweils Buchgutscheine, gestiftet vom Förderverein, im Wert von 30, 25 und 15 Euro.
Oskar Mähler wird als Sieger des Wettbewerbs im Februar die GSKi auf dem Regionalwettbewerb vertreten. Wann und wo dieser stattfindet, wird im Januar bekannt gegeben.
Knapp hinter dem Treppchen blieben Paulina Kniewel, Alessandro Grube, der aus „School Talents“ las und Julia Hubert, die aus der „Kleinen Hexe“ vortrug. Als Trostpreis gab es für sie eine Tüte Süßigkeiten.