73,94 Prozent der Wählerstimmen bekam der Amtsinhaber Olaf Stelse bei der Bürgermeisterwahl am 14. September. In der Ratssitzung am 4. November wurde er von Clemens Wieland erneut in seinem Amt vereidigt.

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"Das deutliche Ergebnis aus dem September diesen Jahres ist auch ein Zeichen von Vertrauen und birgt gleichzeitig eine hohe Erwartungshaltung in sich", gab Wieland dem Bürgermeister mit auf den Weg. Bei den kommenden Herausforderungen wird der Rat der Stadt Kierspe "Dich dabei begleiten und sicherlich mindestens mehrheitlich dabei unterstützen", war sich der UWG-Fraktionsvorsitzende sicher. Er durfte den Bürgermeister vereidigen, da er am längsten ununterbrochen dem Rat der Stadt Kierspe angehört.

Nach der Vereidigung bekam Stelse einen Strauß Blumen überreicht: "Unter Männern eher unüblich, aber Du bekommst einen Strauß Blumen." Der Strauß, so erklärte Wieland im Anschluss, soll die Demokratie mit all ihren Farben symbolisieren, auch wenn nicht alle Fraktionsfarben darin zu finden sein. Zudem bekam er von einzelnen Fraktionen ein Präsent überreicht. Oliver Busch, SPD-Fraktionsvorsitzender, hatte ein Glas Honig von heimischen Bienen dabei, von der UWG-Fraktion hingegen gab es eine Flasche Hochprozentiges - ebenfalls aus heimischer Produktion.

Stelse wiederum bedankte sich zu Beginn seiner Antrittsrede: "Mein Dank gilt allen Ratsmitgliedern, die sich in den vergangenen Jahren eingebracht haben. Viele setzen ihren Weg fort, für manche hier beginnt jedoch ein neuer Weg." Im Anschluss stellte er heraus, was in den kommenden Jahren der Schwerpunkt seiner Arbeit sein soll. Er führte unter anderm die Sanierung der Straßen an, die durch die Sperrung der A45 und der B237 beschädigt worden sind, den Ausbau des ÖPNV zwischen Rönsahl und dem Oberbergischen Kreis - auch in Hinblick auf das BEA-Modell der MVG - sowie die Radwege Hahn und Sankel, die neben der Anpassung der Tannenbaum-Kreuzung im Infrastrukturbereich Schwerpunkte bilden werden. Weiterhin möchte sich Stelse den oberen Schulhof der Gesamtschule, bessere medizinische Versorgung, die energetische Sanierung kommunaler Gebäude, eine kommunale Wärmeplanung, die städtische Beteiligung an Windkraftanlagen sowie die bauliche Umsetzung des offenen Ganztages vor die Brust nehmen. Zudem möchte er auf die Bezirksregierung einwirken, um weitere Gewerbegebiete in Kierspe ausweisen zu können.

An die Ratsmitglieder gewandt endete er, indem er "zu Respekt und Offenheit" mahnte. "Ich bin überzeugt - wenn uns das gelingt, können wir hier viel bewegen."