Seit dem Ratsbeschluss am 5. September vergangenen Jahres habe die Verwaltung viele Angebote eingeholt. „Einige haben direkt gesagt, dass sie dafür erst in zwei Jahren Zeit haben, andere haben durch utopische Angebote gezeigt, dass sie eigentlich kein Interesse oder keine Zeit haben“, erklärt die Bürgermeisterin. Es habe aber natürlich auch gute und normale Angebote gegeben. Noch in diesem Quartal soll der Auftrag für die Planung des Baugebiets „Niggenhuser Hof 2“ von der Gemeinde vergeben werden.
Auf Gemeindegebiet soll neuer Wohnraum geschaffen werden. Hierfür soll ein neues Baugebiet ausgewiesen werden, dies wurde von den Mitgliedern des Rats in der Sitzung im September beschlossen. Es sind die letzten freien Grundstücke im Besitz der Gemeinde. Zwei Flächen in Wiblingwerde sind dazu eingeplant. Einmal eine derzeitige Ausgleichsfläche, namens Flur 10, Parzelle 1388 östlich des Niggenhuser Hofes und die gemeindliche Fläche, Flur 10, Parzelle 236. Zu diesen Bezeichnungen gehört einmal die Fläche zwischen Harpkestraße und Niggenhuser Hof. Dort verläuft aktuell die Stromtrasse. Da Amprion, wie berichtet, eine neue Stromtrasse baut, die an Wiblingwerde vorbei führt, wird diese Freileitung zurückgebaut und es entsteht Platz für neue Grundstücke. Die zweite Fläche befindet sich auf der gegenüberliegenden Seite des Herlsener Wegs. „Beide Flächen befinden sich in gemeindlichem Eigentum. Ein Grundstückserwerb im Vorfeld sei somit nicht erforderlich“, erklärt Tupat. Seitens der Bezirksregierung wurde bereits eine Vereinbarkeit mit den Erfordernissen der Raumordnung in Aussicht gestellt, wobei die Voraussetzung für eine endgültige Entscheidung die Vorlage der Pläne mit genauer Beschreibung der Maßnahme ist.

Die Planer sollen nun in einem ersten Schritt den Weg bereiten, um einerseits den bestehenden Bebauungsplan zu ändern, um die Parzelle entlang der Stromtrasse, der Bebauung zuzuführen und andererseits einen Bebauungsplan für die andere Fläche entwickeln, da dieser Bereich bisher noch gar nicht mit dabei ist.
In der Vergangenheit waren Grundstücke in der Gemeinde immer sehr gefragt. Aktuell stehen bereits 93 Häuser im Niggenhuser Hof. Es gibt kein freies Braugrundstück mehr. „Das letzte freie Grundstück, dass in Gemeindebesitz lag und zur Bebauung freigegeben war, ist inzwischen verkauft. Es lag an der Kolpingstraße“, berichtet Tupat. Sehr gefragt waren die Bauplätze am Alten Schulhof. „Wir haben natürlich auch faire Preise veranschlagt, um so vor allem jungen Familien Wohnraum zu bieten. Und das ist auch gelungen“, betonte die Bürgermeisterin.
Wenn die Ingenieure beauftragt sind, steigen sie in die genaue Planung ein. Dann wird es zu einem Bebauungsplanverfahren kommen und auch Offenlegungen geben, damit Anwohner ihre Bedenken äußern können. Ein bis eineinhalb Jahre wird das vermutlich dauern. Dann wird mit der Erschließung der Flächen begonnen. „Die Grundstücke müssen dann schon erschlossen sein. Zum Beispiel mit einem Kanal. Erst dann kann mit dem Bauen begonnen werden“, erklärt Tupat. Derzeit sei geplant, dass die ersten Grundstücke 2025 verkauft werden. „Es ist für uns als Gemeinde die letzte Möglichkeit, irgendwo etwas zu entwickeln. Und wir brauchen dringend die Zuzüge“, betont Tupat. Alle anderen gemeindlichen Flächen lägen im Außenbereich. „Da ist dann nichts dran zu rütteln. Da kann nicht gebaut werden“, sagt die Bürgermeisterin.