Bereits zum dritten Mal im 8Giebel: Bürgermeister Jörg Schönenberg lud am Sonntag, den 12. Januar, zum 45. Neujahrsempfang der Gemeinde Schalksmühle ein.
Die Gemeinde stehe vor enormen Herausforderungen, so Schönenberg in seiner Rede. Themen wie die Infrastruktur, die Entwicklung in den Betrieben, der Rückgang der Gewerbesteuer sowie die steigenden Kosten, etwa durch die Kreisumlage, erforderten besondere Aufmerksamkeit. Gleichzeitig nannte der Bürgermeister positive Entwicklungen: Der Abenteuerspielplatz sei fertiggestellt, der Aufzug im Ortskern in Betrieb genommen und der Anbau an der Kita am Wansbeckplatz befinde sich im Bau. Auch die Feuerwehr sei neu ausgestattet worden, unter anderem mit einem Fahrzeug. Die Bedeutung der Feuerwehrausstattung nehme kontinuierlich zu, da neue Aufgaben wie Hochwasser, Stürme und Trockenphasen im Sommer zu bewältigen seien.
Ein weiterer wichtiger Schritt sei der Kauf des Hotels zur Post gewesen. Allerdings sei eine Anpassung der Planung notwendig, damit der Umbau nicht mit zwei Millionen Euro zu Buche schlage. Zudem müsse die Brücke an der Glörstraße in Dahlerbrück erneuert werden, was zu Sperrungen führen werde. Um den Bewohnern dennoch den Zugang zur Asenbach und beispielsweise zu Edeka zu ermöglichen, müsse der Ausbau dieser Straße in diesem Jahr abgeschlossen werden.

Schönenberg betonte die herausragende Bedeutung des Ehrenamts und erinnerte an die wertvolle Unterstützung während der Flüchtlingskrise. „Das hätten wir als Verwaltung nicht alleine meistern können“, sagte er und fügte hinzu: „Das Ehrenamt macht Schalksmühle lebens- und liebenswert.“ Ein weiteres Rückgrat der Gemeinde seien die heimischen Familienbetriebe, die die lokale Wirtschaft stützten.
Der scheidende Bürgermeister appellierte an alle politischen Akteure, einen „fairen Wahlkampf“ bei der Kommunalwahl im September zu führen. Er mahnte, dass die „demokratischen Parteien lernen müssen, Kompromisse einzugehen“. Andernfalls könnte ein „Tor geöffnet werden, das wir nicht haben wollen“. Europa müsse weiterhin zusammenwachsen, da es der Garant für Frieden und Wohlstand sei.
Hauptvortrag von Prof. Dr. Dirk Kleine zur Künstlichen Intelligenz
Der gebürtige Halveraner Prof. Dr. Dirk Kleine hielt den Hauptvortrag mit dem Titel „Bereit für die Zukunft? Wie Künstliche Intelligenz Bildung, Verwaltung und Wirtschaft revolutioniert“. In seinem Vortrag nahm er das Publikum mit in die Welt der Künstlichen Intelligenz und zeigte auf, wie diese Technik in verschiedenen Bereichen eingesetzt werden kann. Kleine ließ die Besucher aufstehen, um zu verdeutlichen, dass bereits rund ein Viertel der Deutschen KI-Chatbots nutzen – ein Trend, der auch in Schalksmühle zu beobachten ist.
Der Vortrag war von praktischen Beispielen geprägt. Kleine präsentierte einen digitalen Avatar, der die Gäste begrüßte, und zeigte durch KI generierte Animationen von Möbeln. Besonders beeindruckend war, wie innerhalb von nur vier Minuten ein Schalksmühle-Lied und sogar ein Schalksmühle-Rap von zwei verschiedenen KIs erstellt wurden. „KI ist ein Werkzeug für eine neue Ära“, erklärte Prof. Dr. Dirk Kleine, „es ist effizient, innovativ und empathisch.“ Dennoch wies er auch auf die Gefahren und Herausforderungen der Technologie hin und stellte die Frage, ob KI in Zukunft Richter, Politiker oder Journalisten ersetzen könnte und wer letztlich die Kontrolle darüber habe.
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Zum Abschluss ließ er ein Foto von Bürgermeister Schönenberg animieren, das den Einfluss von KI noch einmal anschaulich demonstrierte.
Musikalischer Rahmen und traditionelles Sternsingen
Das musikalische Rahmenprogramm gestaltete das Blasorchester der Musikschule Volmetal „Volme-Sound-Connection“ unter der Leitung von André Becker. Das Wort zum Tage sprach Pfarrer Torsten Beckmann von der evangelischen Kirchengemeinde Schalksmühle-Dahlerbrück. Beckmann, der seine Predigt „mit natürlicher Intelligenz“, wie er betonte, verfasst hatte, sprach über Vorsätze, die sich Menschen zu Beginn eines neuen Jahres machen. Doch der Weg von der Einsicht zur Veränderung sei oft lang. „Der Weg von der Einsicht zur Veränderung ist sehr lang“, so Beckmann.
Wie in den vergangenen Jahren sammelten die Sternsinger vor dem Neujahrsempfang Spenden für einen guten Zweck. Unter dem Motto „Erhebt eure Stimme! Sternsingen für Kinderrechte“ standen die weltweit geltenden Kinderrechte im Fokus der Aktion Dreikönigssingen 2025. Die Spenden sollen unter anderem für Schulen in Kenia und Kolumbien verwendet werden, da weltweit rund 250 Millionen Kinder nicht zur Schule gehen können.

Die mehr als zweistündige Veranstaltung wurde musikalisch von der Musikschule Volmetal / Volme-Sound-Connection unter der Leitung von André Becker begleitet.