Das Wort „Lotse“ steht ursprünglich für eine Person, die Schiffe durch schwierig zu befahrende Gewässer leitet, in denen sie sich gut auskennt. Menschen, die diese „Gewässer“ bereits erfolgreich befahren haben und die Gefahren der Untiefen kennen, geben ihre wertvollen Erfahrungen an Betroffene weiter.
Lotsen helfen, den „Drehtüreffekt“ zu unterbrechen oder zu verhindern. Darüber hinaus gibt es weitere Lebensbereiche, in denen die Unterstützung der Lotsen in Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Kooperationspartnern stabilisierend wirken kann. Zu den möglichen Kooperationspartnern gehören beispielsweise Arbeitsagenturen, Job-Center, Hausarztpraxen, Arbeitgeber, Beratungsstellen, Kirchengemeinden oder Obdachloseneinrichtungen. Menschen, die in den genannten Einrichtungen ankommen, sind nicht nur suchtkrank, sondern oft auch arbeitslos, psychisch belastet, haben teilweise ihre Wohnung verloren und zum Teil keinen Führerschein mehr. Sie befinden sich in einer Situation, in der eine angebotene Lotsenbegleitung der Wendepunkt sein kann. Das Lotsennetzwerk ist aber auch als Hilfe für Angehörige gedacht – also Angehörige lotsen Angehörige.
Wer Lust hat, ehrenamtlich als Lotse aktiv zu werden und eigene Erfahrungen weiterzugeben, kann sich ab sofort melden bei Mareike Deitmerg vom Sozialpsychiatrischen Dienst des Märkischen Kreises unter Telefon: 02351 966-5166 oder E-Mail: [email protected]
Zur Vorbereitung auf diese ehrenamtliche Tätigkeit findet am 7. September in der Zeit von 10 bis 16 Uhr eine kostenlose Schulung im Bürgerzentrum „Altes Amtshaus“ Hemer statt. Interessierte sollten stabil abstinent sein. Die Teilnahme an der Schulung ist unverbindlich.