Der Pullover kratzt, das Parfüm trifft nicht den Geschmack, und das neue Brettspiel steht schon im Schrank — unpassende Geschenke gehören zur Bescherung an Weihnachten leider dazu. Die Verbraucherzentrale NRW hat zusammengefasst, was Verbraucherinnen und Verbraucher über ihre Rechte rund um die Rückgabe von Geschenken wissen sollten.
„Auch mit Kassenbon kann nicht jedes Produkt, das im Geschäft gekauft wurde, einfach umgetauscht werden“, sagt Carolin Semmler, Juristin bei der Verbraucherzentrale NRW. „Ein pauschales Recht auf Umtausch im Einzelhandel gibt es nicht. Bei Bestellungen in Online-Shops verhält es sich hingegen anders. Dort gibt es das 14-tägige Widerrufsrecht.“
Kein Umtauschrecht im Laden
Trifft ein Geschenk nicht den Geschmack, passt nicht oder ist doppelt vorhanden, haben Verbraucherinnen und Verbraucher kein automatisches Recht auf Umtausch. Vielmehr sind sie dabei auf das Entgegenkommen der Händler angewiesen. Diese können den Umtausch komplett ablehnen oder statt der Auszahlung des Kaufbetrages nur einen Gutschein ausstellen. Tipp der Verbraucherzentrale: „Wenn absehbar ist, dass ein Geschenk eventuell nicht passt oder gefällt, am besten vor dem Kauf fragen, ob und unter welchen Bedingungen ein Umtausch möglich ist.“
Online-Käufe: 14 Tage Widerrufsrecht
Wurde das Geschenk online gekauft, ist die Rückgabe meist einfacher. Kaufverträge können innerhalb von 14 Tagen ohne Angabe von Gründen widerrufen werden — unabhängig davon, ob Farbe, Größe oder andere Eigenschaften nicht gefallen. Wichtig ist, dass die Widerrufsfrist über die Weihnachtsfeiertage hinaus noch gilt. Ausnahmen bestehen allerdings bei versiegelten Waren wie Video- oder Tonträgern sowie Kosmetikprodukten, wenn das Siegel gebrochen wurde, oder bei maßgefertigten Artikeln wie individuell gestalteten Fotokalendern.
Mangelhafte Geschenke reklamieren
Wenn das Geschenk defekt ist oder nicht funktioniert, greifen die gesetzlichen Gewährleistungsrechte: Verbraucherinnen und Verbraucher können ab Erhalt der Ware zwei Jahre lang Mängel beim Händler geltend machen. Als Mangel gilt auch eine fehlerhafte oder unverständliche Montage- beziehungsweise Bedienungsanleitung. Bevor der Kaufpreis zurückgefordert oder gemindert werden kann, muss der Händler Gelegenheit haben, den Mangel zu beheben oder Ersatz zu liefern.
„Wichtig: Zeigt sich der Fehler innerhalb der ersten zwölf Monate, wird davon ausgegangen, dass er bereits beim Kauf vorhanden war“, so die Verbraucherzentrale. Erst danach liege die Beweislast beim Käufer beziehungsweise bei der Käuferin.
Gutscheine
„Auch wer mit einem Geschenkgutschein nichts anfangen kann, kann sich dennoch den Geldbetrag in der Regel nicht auszahlen lassen“, erklärt die Verbraucherzentrale. Dies ergibt sich häufig auch aus den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB), wenn dort geregelt ist, dass Barauszahlungen nicht möglich sind. Übertragbar sind Gutscheine jedoch meistens schon — sie können dann auch von einer anderen Person eingelöst werden. Wichtig zu wissen: Gutscheine haben — wenn nicht anders in den AGB geregelt — eine Verjährungsfrist von drei Jahren. Die Frist beginnt am Ende des Jahres, in dem der Gutschein erworben wurde.










