Das Ziel ist es, die Mülltrennung zu verbessern, um dadurch den Umweltschutz voranzutreiben. Bisher durfte alles im Restmüll entsorgt werden, das nicht zum recyceln geeignet oder biologisch abbaubar ist. Nun dürfen neben Bioabfällen, die bereits seit einem Jahr nicht mehr in den grauen Tonnen entsorgt werden dürfen, vor allem keine Textilien in den Restmüll wandern.
Diese Verordnung bezieht sich dabei ausdrücklich auf alle Textilien. Alles, auch die zu klein gewordene Jeans, der einzelne Socke mit dem Loch, die hässliche Bettwäsche oder die ausgemusterten Gardinen, alles soll ab sofort in speziell aufgestellte Container gebracht werden.
„Die Stadt Halver sorgt dafür, dass für jede Müllsorte Entsorgungswege bereitgestellt werden“, versichert Bürgermeister Michael Brosch in diesem Zusammenhang. „Egal ob für Textilien, Holz, Papier, unbehandeltes Holz oder Elektroschrott – alles ist getrennt entsorgbar.“
Gerade zum Thema der Entsorgung von nicht mehr genutzten Textilien ist er sich aber sicher, dass die Halveraner hier bereits jetzt mit gesundem Menschenverstand und Empathie agieren. „Ich denke, dass die vor Ort angebotenen Möglichkeiten gut genutzt werden“, sagte er im Gespräch mit LokalDirekt.
Noch wirklich tragbare Kleidung, die vielleicht nur zu klein geworden ist oder schlicht nicht mehr gefällt, kann im Werkhof oder in der Kleiderkammer gespendet werden. Textilien, von denen man ausgehen kann, dass sie in Ländern, in denen die Menschen froh über ein T-Shirt oder eine Jacke sind, die in Ordnung, aber hier nicht mehr „modern“ sind, können in die Kleidersammelcontainer des DRK. Aber die Socke mit dem Loch oder das zerrissene Geschirrtuch werden dort auch aussortiert und sind daher in der grauen Tonne nicht absolut fehl am Platz. „Sie dienen dann der thermischen Verwertung“, sagt der Bürgermeister.
Er verlässt sich darauf, dass die Halveraner die Mülltrennung überlegt angehen und versichert im Gegenzug, dass die Stadt keine Müllkontrolleure losschicken wird, die den Inhalt der Restmülltonnen kontrollieren. „Dafür haben wir gar kein Personal“, begründet er.
Dieses Vertrauen auf die freiwillige Selbstkontrolle bezieht sich aber nicht auf die gelben und grünen Tonnen. Papier und Kunststoffmüll müssen nach wie vor sehr genau vom Restmüll getrennt werden, was auch überprüft werden kann. Das Abfall-ABC der Stadt Halver ist hier hilfreich, wenn man nicht weiß, wohin denn nun der alte Aktenordner oder die Milchverpackung gehören.