Detlef Krüger kandidiert bei der Kommunalwahl im September 2025 für das Amt des Bürgermeisters. Der 57-Jährige ist parteilos, wird aber von SPD, PWG und Bündnis 90/Die Grünen unterstützt. Vor etwa einem halben Jahr war die SPD in Person von Martina Reinhold an ihn herangetreten. „Bis dahin habe ich im Traum nicht dran gedacht, Bürgermeister zu werden“, erzählte Krüger. Es sei dann noch ein langer Entscheidungsprozess gewesen, bis er „ja“ gesagt habe. Es sei ihm auch wichtig gewesen, dass seine Frau diese Entscheidung mittrage.
In den Reihen der SPD habe man zunächst ein Anforderungsprofil erstellt, berichtete SPD-Fraktionsvorsitzender Stefan Langenbach. Fundierte Verwaltungserfahrung, Führungskompetenz, die Fähigkeit, das Rathaus zu optimieren und zu digitalisieren, ohne dabei bewährte Strukturen zu opfern, gehörten dazu. Anna Dulski-Alfes, Vorsitzende des SPD-Ortsvereins, ergänzte: „Bodenständigkeit, Glaubwürdigkeit und Unabhängigkeit sollten auch Eigenschaften sein.“
Diese Voraussetzungen erfülle Detlef Krüger. Er lernte Verwaltung von der Pike auf, zuerst bei der Bezirksregierung Arnsberg, dann als Sachbearbeiter beim Polizeipräsidenten Bonn und an der Ruhruniversität Bochum. Nach dem Abschluss als Diplom-Verwaltungswirt begann Detlef Krüger seine Tätigkeit beim Märkischen Kreis. Von 1995 bis 2013 arbeitete er in verschiedenen Bereich im Personalwesen. Seit 2013 ist er Fachdienstleiter Kultur und Tourismus. Damit verbunden ist die Personalverantwortung für über 30 Mitarbeiter/innen.
Der SPD-Vorschlag überzeugte auch die Fraktionsmitglieder von PWG und Bündnis 90/Die Grünen. „Die FDP wollte diesmal den gemeinsamen Weg nicht mitgehen“, berichtete Stefan Langenbach. Mit der CDU habe man nicht gesprochen, doch sei die Tür offen, falls diese wider Erwarten keinen eigenen Kandidaten ins Rennen schicken sollte.
Drei Kernthemen für den Wahlkampf
Der öffentlichen Vorstellung vorausgegangen war eine Klausursitzung der drei unterstützenden Fraktionen. Dabei wurden drei Kernthemen benannt, die nicht nur im Bürgermeisterwahlkampf herausgehoben, sondern im Fall von Krügers Wahl auch im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten der Stadt umgesetzt werden sollen:
- Wirtschaftsstandort Plettenberg: Gewerbeflächenmanagement, Verbesserung der Infrastruktur (Straßen- und Kanalnetz), Stärkung des Tourismus-Standorts, Gesundheitsmanagement
- Bildungsstandort Plettenberg: herausragenden Standard des vielfältigen Bildungsangebots mindestens halten, die bereits auf den Weg gebrachten Investitionen in den Schulstandort realisieren, Stärkung der Lernzeit gGmbH und KulTour GmbH, Stärkung Ehrenamt, um den sozialen Zusammenhalt in einer weltoffenen Kommune voranzutreiben
- Klima- und Umweltschutz in Plettenberg (inklusive Katastrophenschutz): Ausbau erneuerbarer Energien vorantreiben, Klimafolgenmanagement, Optimierung des Radwegenetzes
Es läuft auf vier Bürgermeisterkandidaten hinaus
Detlef Krüger ist nach Ralf Beßler (parteilos) der zweite Kandidat, der offiziell seinen Hut in den Ring wirft. Die CDU hat angekündigt, Anfang des nächsten Jahres einen Kandidaten zu benennen. Auch die FDP, die bei den letzten Wahlen zusammen mit SPD und PWG die Bürgermeisterkoalition gebildet hatte, will sich in einigen Wochen zu einem eigenen Kandidaten äußern.