Das Land NRW hatte im Juli Patientenzahlen für 2025 veröffentlicht, die die Verantwortlichen des Radprax-Krankenhauses in Alarmstimmung versetzten. Sie befürchteten Patientenzahl-Reduzierungen für die Bereiche Altersmedizin und Endoprothetik und sahen dadurch den Fortbestand des Krankenhauses in Plettenberg gefährdet. Geschäftsführer Detlef Badekow beschrieb die Situation öffentlich als „mittlere Katastrophe“.
Die daraufhin gestartete Unterschriftenaktion bewies einmal mehr, dass die Plettenberger hinter ihrem Krankenhaus stehen. Die Online-Petition unterzeichneten 3500 Leute. Dazu kommen 6550 Unterschriften in Papierform. „Es erfüllt uns mit Freude und Dankbarkeit, die hierdurch zum Ausdruck gebrachte große Verbunden- und Zufriedenheit mit dem heimischen Krankenhaus zu sehen“, kommentierte dies Detlef Badekow.
Am Mittwoch wurden die Unterschriften im Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales übergeben. Die Plettenberger Delegation bestand aus Verwaltungsleiterin Laura Gorenc und dem ärztlichen Direktor Dr. Andrzej Ploch vom Radprax-Krankenhaus, Frank Schmidt vom Krankenhaus-Förderverein und Bürgermeister Ulrich Schulte. Von Seiten des Ministeriums waren der Leiter der Abteilung IV (Krankenhausplanung), Helmut Watzlawik und die Gruppenleiterin Cornelia Sennewald anwesend.
Es wurde ein „Informationsaustausch in angenehmer Atmosphäre“, berichtet Stadtpressesprecher Hanno Grundmann. Helmut Watzlawik und Cornelia Sennewald hätten den Plettenbergern die Sorge um den Bestand ihres Krankenhauses nehmen können. Watzlawik habe ausgeführt, so Hanno Grundmann, dass die zugeteilten Fallzahlen lediglich Planzahlen für das Ministerium darstellten und keineswegs Obergrenzen oder Budgeteinschränkungen seien. Auch wenn vom Ministerium derzeit weniger als die beantragten Fallzahlen für das Radprax-Krankenhaus vorgesehen seien, heiße dies nicht, dass nicht mehr Fälle vor Ort behandelt werden dürfen. Die Sorge, dass Patienten im Bereich der Endoprothetik oder der Geriatrie ab August an andere Krankenhäuser verwiesen werden, sei daher unbegründet.
Der Ministeriumsvertreter habe erklärt, dass mit der Zuteilung der Leistungsgruppen für Geriatrie und Endoprothetik eine Bestätigung der Arbeit im Radprax-Krankenhaus erfolge, da vielen anderen Kliniken diese Leistungsgruppen gestrichen wurden. Auch Cornelia Sennewald habe bestätigt, dass dem Ministerium die Bedeutung des Plettenberger Krankenhauses für die Region bewusst und eine Schädigung oder gar Schließung nicht gewollt sei.
Die Plettenberger nahmen diese Ausführungen erleichtert zur Kenntnis. Trotzdem wurden die beiden Aktenordner mit über 10.000 Unterschriften an Helmut Watzlawik übergeben.