Heribert Prantl (70) gastiert in der Stadthalle. Der Richter, Redakteur, Interviewer, Buchautor und Hochschul-Dozent hatte sich vor allem als politischer Redakteur und Mitglied der Chefredaktion der „Süddeutschen Zeitung“ einen Namen gemacht. In seinem neuen Buch „Mensch Prantl“ greift er zwölf Themen auf, die den 70-Jährigen begleitet haben, historisch und biografisch. Er nennt es sein „autobiografisches Kalendarium“, bei dem er zwölf Themen aufgreift, die ihn geprägt habe. Mit Wissen, analytischer Schärfe, Humor und Selbstironie verquickt er politische Entwicklungen und biografische Erfahrung.
Widerstand mit „38 Anschlägen pro Zeile“.
Prantl gehört zu den meinungsstärksten und pointiertesten Kolumnisten. Rechtspolitik und die Moral in der Politik sind seine Themen. In seinem jüngsten Buch „Mensch Prantl“ erzählt er von seinem Werdegang zum politischen Journalisten. Zum Neustart der „Literaturtage“, einer Kooperation der Stadtbücherei und der Buchhandlung Schmitz, wird er einen Vortrag mit dem Titel „Die weißen Tauben sind müde“ halten. Prantl spricht über den Frieden in unfriedlichen Zeiten und erläutert, warum wir eine neue Friedensbewegung, eine neue Entspannungspolitik und keinen dritten Weltkrieg brauchen. Er ist sich sicher: es wäre der letzte.
Seine Statements, mündlich oder schriftlich, bezeichnet er als seinen „kleinen Widerstand“ gegen die schrumpfende Gewissheit, dass jeder unsere Welt besser machen könne, gegen das Gefühl der Ohnmacht und den schwindenden Glauben, „dass Demokratie und Rechtsstaat sich langsam weiterentwickeln“. Für ihn ein Widerstand mit „38 Anschlägen pro Zeile“.
Moderieren wird den Abend der Hörfunkjournalist Terry Albrecht. Die Volksbank in Südwestfalen und die Meinerzhagener Baugesellschaft (mbg) unterstützen als Sponsoren die „Literaturtage“.
Karten gibt es im Vorverkauf in der Buchhandlung Schmitz für 20 Euro (ermäßigt 10 Euro), oder an der Abendkasse für 22 Euro (ermäßigt 12 Euro).