„Die Wunden unserer Zeit“ – das war das Thema der Kreuzwegsandacht in der Kirche St. Josef in Nachrodt. An sieben Stationen gedachten die Frauen der kfd den Leidensweg Christi von der Verurteilung bis zum Tod. Dabei schlugen sie stets den Bogen in die heutige Zeit: Von dem Schicksal von Flüchtlingen im Mittelmeer bis zu dem Verlust eines geliebten Mitmenschen. Dabei standen Hoffnung und die Solidarität mit den Betroffenen im Vordergrund: Symbolisch legten die Sprecherinnen nach jeder Station einen Stein auf ein schwarzes Tuch in Anlehnung an das jüdische Brauchtum – ein Zeichen des Respekts und der Anteilnahme.
Es könnte eine der letzten Andachten in der Nachrodter Kirche gewesen sein. Die Schließung der Kirche ist für viele Gemeindemitglieder ein emotionales Thema: „Es ist schade. Es geht hier schon ein bisschen Heimat verloren“, sagte Barbara Kerkmann von der kfd Nachrodt. Noch bis Ende des Jahres darf die katholische Kirche die Räume nutzen, danach beginnt der Umbau der Kirche. Wie bereits berichtet, hat die evangelische Lenne Kirche die Gebäude gekauft, die eine Sport- und Spiel-Kirche plant.
Trotz allem blicken die Nachrodterinnen zuversichtlich in die Zukunft: „Es geht ja weiter, wir dürfen dann später die Friedhofskapelle für Andachten nutzen. Ich denke das wird ein schöner Ort, um auch in kleineren Kreisen zu feiern“, betonte Kerkmann. Auch in der Kooperation mit den Altenaern in St. Matthäus fühlten sie sich gut aufgehoben. „Wir sind sehr zufrieden und arbeiten viel zusammen. Gerade bei den Andachten ist es schön, wenn ein paar Leute mehr da sind“, erzählte Kerkmann. So waren auch bei der Kreuzweg-Andacht einige Frauen aus Altena dabei.