Märkischer Kreis. Sie zeigt auf, welche Straftaten kreisweit wie oft verübt wurden und gibt zudem einen Überblick über die Aufklärungsquote heimischer Polizeiarbeit. Letztere beurteilten Landrat Marco Voge, Manfred Kurzawe, Abteilungsleiter Polizei, und Benjamin Aufdemkampf, Leiter der Direktion Kriminalität, bei der Vorstellung der Statistik am Montag als positiv: Sie steigt demnach kontinuierlich und liegt mit fast 60 Prozent über dem Landesschnitt. Schwere Straftaten wie Sexualdelikte, Körperverletzung und Gewaltkriminalität können in 85 bis 90 Prozent der Fälle aufgeklärt werden. Diebstahl, Sachbeschädigung, Computer- und Straßenkriminalität in 24 bis 37 Prozent der Fälle. Die Aufklärungsquote bei Taschendiebstählen liegt nur bei knapp über drei Prozent.
Die Statistik zeigt aber auch: Gerade in empfindlichen Bereichen wie Betrug gegen ältere Menschen, sexueller Gewalt an Kindern und der Verbreitung pornografischer Schriften haben die Straftaten im vergangenen Jahr teils deutlich zugenommen.
In 39 Fällen waren falsche Polizeibeamte und Enkeltrickbetrüger im vergangenen Jahr erfolgreich. Die durchschnittliche Schadenshöhe lag bei 18 000 Euro.
Häusliche Gewalttaten: „erhebliches Dunkelfeld“
Die besonderen Umstände aufgrund der Corona-Pandemie machen sich auch in der Kriminalstatistik bemerkbar. Das öffentliche Leben blieb auch 2021 oftmals auf der Strecke, Menschen blieben vermehrt zu Hause. Mit 325 Fällen erreicht die Zahl der Wohnungseinbruchdiebstähle daher einen historischen Tiefstand. Auch die Straßenkriminalität (dazu gehören Raub, Körperverletzungen, sexuelle Übergriffe, Diebstähle und Sachbeschädigungen) seien im mittelfristigen Vergleich zurückgegangen.
Die Zahl der häuslichen Gewalttaten sank laut Statistik „entgegen den Erwartungen“ auf 447. Zugleich geht die Kreispolizeibehörde aber von einem „erheblichen Dunkelfeld“ aus.
Kreisweit wurden im vergangenen Jahr 651 Sexualdelikte gezählt (+300 Fälle im Vergleich zum Vorjahr). Dazu zählen 48 Fälle von schwerer Vergewaltigung oder sexueller Nötigung (+10), 82 Fälle von sexuellem Missbrauch an Kindern (+16) sowie 356 Mal die Verbreitung pornografischer Schriften/Erzeugnisse (+225). Die Aufklärungsquote der Polizei beträgt in diesen Fällen rund 85 Prozent.
Raubdelikte blieben im Vorjahresvergleich mit 129 Fällen nahezu gleich, 2600 Mal lautete der Straftatbestand Körperverletzung (+32 Fälle), 588 (+42) davon schwer.
Ein Diebstahl wurde kreisweit 5510 Mal (-558) von der Polizei registriert, darunter 51 Mal Diebstahl von Kraftfahrzeugen, 325 Mal Wohnungseinbruchdiebstahl, 347 Mal Diebstahl aus einem Fahrzeug und 362 Mal Taschendiebstahl.
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