Der Märkischer Kreis hat eine Stimme im SPD-Bundesvorstand. Am Samstag, 28. Juni, wurde Fabian Ferber auf dem Bundesparteitag in Berlin als Beisitzer in das Gremium gewählt, das den politischen Kurs der Partei bestimmt.
Ferber, Jahrgang 1986, ist Vorsitzender des SPD Unterbezirks Märkischer Kreis und gehört dem Kreistag an. Dort ist er stellvertretender Fraktionsvorsitzender. Beruflich arbeitet der Lüdenscheider als Bevollmächtigter der IG Metall-Verwaltungsstelle. Auf Vorschlag der NRW-SPD hatte er für den Bundesvorstand kandidiert. 396 der 612 abgegebenen Stimmen im City Cube (der Tagungsstätte in Berlin), knapp 65 %, entfielen auf den Lüdenscheider, der damit ein achtbares Ergebnis erzielte
Im Parteivorstand will er die Belange der Beschäftigten aus der Region einbringen. In einem Videoclip (Screenshot) hatte er zuvor deutlich gemacht, dass es ihm darum gehe, die Industriearbeitsplätze in der Region zu erhalten. Der Märkische Kreis dürfe nicht zum Industriemuseum werden.

Fabian Ferber ist es wichtig, „dass wir Gewerkschaften uns ganz im Sinne des historischen Begriffs der Einheitsgewerkschaft in allen demokratischen Parteien für die Belange der Beschäftigten sich laut machen.“
Zu seinen Zielen sagte er auf Nachfrage von LokalDirekt: „Die SPD ist gegründet worden, um sich für die Belange von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern einzusetzen. Das muss wieder mehr in den Fokus rücken — im besten Fall mit Klartext und Forderungen, die nicht von Anfang an schon wie Kompromisse formuliert sind. Wir werden erhebliche Diskussionen um die Zukunft von Renten-, Pflege- und Krankenversicherung erleben. Die andere Seite rüstet gerade auf mit dem unsäglichen kollektiven Vorwurf der Faulheit gegenüber allen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern.“
Ziel: „Wir müssen für soziale Sicherheit sorgen“
Die Sozialdemokratie dürfe „hier nicht nur den Abwehrkampf führen, um die großen Errungenschaften der Arbeiterbewegung irgendwie zu retten. Wir müssen für uns überlegen, wie eine Arbeitswelt und ein Sozialstaat für den Rest dieses Jahrhunderts aussehen sollen. Wir müssen hier für soziale Sicherheit sorgen“, betonte Ferber.
Seine Tätigkeit als IG Metall-Bevollmächtigter verleihe ihm ein hohes Maß an Unabhängigkeit. Er möchte in der SPD-Spitze „das einbringen, was ich auf Betriebsversammlungen oder Mitgliederversammlungen beziehungsweise im direkten Austausch mit Beschäftigten erlebe.“ Das sei derzeit viel Angst, auch, „weil es für Arbeitgeber leichter ist, Kündigungen und Sozialpläne zu organisieren als in neue Produkte und Innovation zu investieren.“
Ferber möchte „einen Beitrag leisten, um an die soziale Verantwortung zu erinnern und für unsere Industrieregion zu kämpfen.“ Zugleich versicherte er, sein Hauptberuf und seine größte Leidenschaft sei die Tätigkeit für die IG Metall. Ferber: „Darauf werden sich die Kolleginnen und Kollegen in der Region verlassen können.“