Sie bezeichnen sich selbst als „zwei sanftmütige Stimmen“ oder auch „Teilzeit-Voyeure“. Vor allem aber sind sie zwei Freunde, die sich vor laufendem Mikrofon über (eigentlich) zum Teil banale Alltagsthemen unterhalten. Oder wie Domenik Bornmann es nennt: „Für die Zuhörer ist es eine Mischung aus Unterhaltung zwischen besten Freunden, Trash und Klatsch, aber auch Gesellschaftsthemen.“
Nachdem wir uns auf Duzen geeinigt haben: Sören, was erwartet die Zuhörer bei eurem Podcast? Wofür steht ‚Konsens 2 Go‘ inhaltlich?
Sören Kohnke: ‚Konsens 2 Go‘ behandelt verschiedene Themen aus dem Leben von Domenik und Sören, sowie aktuelle gesellschaftliche Ereignisse. Dabei geht es oft um persönliche Geschichten und Anekdoten, aber auch um ernsthafte Themen wie Politik, Gesellschaft und Mental Health. Der Stil des Podcasts ist dabei humorvoll und locker, aber auch offen und ehrlich.
Wie seid ihr auf die Idee gekommen, eure Gespräche als Podcast aufzuzeichnen? Langeweile oder ausgeprägtes Mitteilungsbedürfnis?
Domenik Bornmann: Wir haben damals in einem Büro zusammen gearbeitet und oft mit unserem Tratsch alle Kollegen belustigt, da lag es nahe, einfach ein Mikro dazu zu stellen. Und nun gibt es uns schon über zwei Jahre…
Sören Kohnke: In den letzten Interviews haben wir immer gesagt, dass wir ehemalige Arbeitskollegen sind. Wie das Schicksal so spielt, sind wir nun aktuell wieder Arbeitskollegen. Im Büro entsprang eigentlich die Initialzündung der Idee zum Podcast: Unsere damaligen Kollegen mussten oder durften – das ist hier klar eine Frage der Perspektive – zuhören, wie wir in unserer Arbeitszeit auch gern mal die Gunst der Stunde genutzt haben, um zur Unterhaltung aller Beteiligten und Anwesenden beizutragen. Man solle das ganze doch einfach mal für die Nachwelt festhalten, wurde uns empfohlen – et voilà: hier sind wir nun.
Skizziert ihr vor der Aufzeichnung den Gesprächsablauf oder läuft alles spontan ab?
Domenik Bornmann: Wir gucken mit offenen Augen durch die Welt, denn das Leben schreibt die lustigsten Geschichten. Das einzige was wir tun, ist, dass wir uns Notizen machen, wenn uns etwas Erwähnenswertes ein- oder auffällt – der Rest kommt von ganz allein.
Gibt es Tabu-Themen, also Themen die ihr in eurem Podcast nicht ansprechen würdet?
Domenik Bornmann: Eigentlich nicht, man muss heute generell aufpassen, was man sagt, sonst folgt ein Shitstorm. Aber wir lassen uns den Mund nicht verbieten.
Sören Kohnke: In den Sozialen Medien und generell in der Öffentlichkeit wird gerne mal die Cancel-Culture-Keule ausgepackt. Diesen Trend beobachte ich schon länger sehr kritisch, worüber ich mich auch einige Male im Podcast geäußert habe. Falls wir also Themen anschneiden, die potenziell am Rande der gutbürgerlichen Legalität einzuordnen sind, dann gerne auch mit einer Mischung aus schwerer Seriosität und pechschwarzem Humor. Sicherlich beleidigen wir dabei allerdings niemanden bewusst und sind generell sehr rücksichtsvoll.
Habt ihr schon einmal eine Folge aufgezeichnet und deren Veröffentlichung dann doch wieder verworfen?
Domenic Bornmann: Ja, aber das war ein Versehen. Ich habe einfach mal ’ne Spur gelöscht.
Sören Kohnke: Und das hat Domenik sichtlich mehr zugesetzt und geärgert als mich. Manchmal passieren eben blöde Dinge. Ich fand das eigentlich ziemlich witzig.

Bekommt ihr Feedback von euren Hörern? Und wie reagiert ihr auf Kritik?
Domenik Bornmann: Wir erhalten über verschiedene Wege Feedback, zum Beispiel über soziale Medien wie Instagram. Wir antworten auch jedem, egal ob es ein positives oder negatives Feedback war. Und sollte die Kritik angebracht sein, lassen wie es gerne einfließen. Klar, es gibt auch mal negative Kritik, wobei die positive ganz klar überwiegt.
Sören Kohnke: Wie bei vielem im Leben, ist auch das Podcast-Geschäft nicht linear. Manchmal stehe speziell ich vor der Frage, ob es Leuten gefällt, was wir hier fabrizieren. Wir sind schließlich ‚einfache‘ Jungs, ohne einen festen Stand im Showgeschäft. Beispielsweise Felix Lobrecht oder Tommi Schmidt können ja aufgrund ihrer Präsenz in den Medien, den Touren, den Auftritten und dem Kontakt zu vielen speziellen oder vielleicht auch sonderbaren Personen einen anderen Input für den Podcast generieren. Falls ich mal wieder einen kleinen Hänger habe, besinne ich mich darauf, dass es Menschen gibt, die uns bei Instagram schreiben, welche Stelle sie wieder besonders witzig fanden. Ich kann mich an eine Hörerin erinnern, die uns schrieb, dass wir der Grund waren, weshalb sie das erste Mal am Tag gelacht hat. Das hat mich berührt. Oder ein Lkw-Fahrer, der uns auf seinen Touren bis zu 10 Stunden am Tag hört. Das finde ich toll!
Habt ihr schon einmal darüber nachgedacht, einen Gesprächsgast dazu zu nehmen? Oder: Wer wäre für euch ein ‚Traum-Podcast-Gast‘?
Domenic Bornmann: Ja, das haben wir mal überlegt, doch nie umgesetzt. An „Promis“ zu kommen ist nicht so einfach. Aber wenn sich die Gelegenheit mal ergibt, werden wir es sicher umsetzten.
Sören Kohnke: Eventuell gibt es ja auch fernab von der Prominenz Personen, die Abenteuer oder eine besondere Geschichte erlebt haben. Hier geht es uns aber ganz klar darum, dass wir uns nicht mit fremden Federn schmücken wollen, sondern der potenzielle Gast soll uns auf einer persönlichen Ebene auch interessieren.
Beschreibt euch doch mal gegenseitig mit je drei positiven oder auch negativen Adjektiven oder Eigenschaften.
Domenik Bornmann: Sören ist penibel, akribisch, aber doch teils chaotisch.
Sören Kohnke: Domenik ist sehr zuverlässig, ein sehr guter Freund und im Herzen schon ein alter Mann.
Herrscht bei ‚Konsens 2 Go‘ immer Konsens?
Domenik Bornmann: Das ist wie in einer Ehe, also ein klares Nein! Aber das muss auch nicht immer sein. Jeder hat ja seine Meinung und Ansichten. Wichtig ist, dass man diese respektiert.
Sören Kohnke: Ich schließe mich hier an, allerdings mit einem klaren Jein. Wir haben zu vielen Themen auch mal unterschiedliche Ansichten, allerdings transportiert das die Botschaft, dass ein Resultat nicht immer nur schwarz und weiß sein kann. Gerade die 50 Shades of Grey machen das Leben doch spannend.
Ihr seid nun zum zweiten Mal für den Deutschen Podcast Preis nominiert. Welcher Preis wäre euch wichtiger, der Jury- oder der Publikumspreis?
Domenik Bornmann: Der Publikumspreis, denn da haben es die Hörerinnen und Hörer in der Hand. Die Jury hat da einen fachlich anderen Anspruch, denke ich.
Sören Kohnke: Ganz klar der Publikumspreis! Letztlich sind es die Hörerinnen und Hörer mit denen wir im Austausch stehen und für die wir uns auch wöchentlich vors Mikro setzen. Positives Feedback – speziell in Form eines Preises – würde uns das Feedback geben, nicht nur punktuell – für eine Jury – etwas geleistet zu haben, sondern über einen langen Zeitraum für die alten und neuen in unserer Hörerschaft.
Der Deutsche Podcast Preis 2023
Bereits vergangenes Jahr war „Konsens 2 Go“ für den Deutschen Podcast Preis (DPP) nominiert – zum „Podcaster-Krönchen“ hat es damals allerdings nicht ganz gereicht. In diesem Jahr nehmen Dominik Bornmann und Sören Kohnke einen neuen Anlauf und wurden mit ihrem ‚Konsens‘-Podcast in der Kategorie „Comedy“ sowohl für den Jury-Preis, als auch für das Publikums-Voting zur Wahl aufgestellt.
Der DPP wurde von führenden Akteuren aus der Audio-Branche ins Leben gerufen und wird in diesem Jahr zum vierten Mal verliehen. Der Preis prämiert in ausgewählten Kategorien die besten Formate der deutschen Podcast-Landschaft und will dadurch mehr Aufmerksamkeit für die Menschen hinter den Mikrofonen schaffen.
Publikumspreis in vier Kategorien – Voting bis 28. Mai
Beim Publikumspreis können die Podcast-Hörer in den vier Subkategorieren ‚Wissen‘, ‚Nachrichten & Politik‘, ‚Comedy‘ und ‚Lifestyle‘ jeweils eine Stimme vergeben, also insgesamt vier Votings.
Wer für die „sanftmütigen Stimmen“ aus Breckerfeld beziehungsweise Gevelsberg voten möchte, findet den entsprechenden „Jetzt Abstimmen“-Button auf der DPP-Seite. Dort gibt es auch eine Hörprobe mit Auszügen aus den mittlerweile über 100 ‚Konsens 2 Go‘-Podcast-Folgen.
Das Voting für den DPP-Publikumspreis ist bereits gestartet und läuft noch bis Sonntag, 28. Mai.
Zeit genug also, um vorher etwa auf Spotify oder über andere Podcast-Anbieter bei ‚Konsens 2 Go‘ reinzuhören. Mehr als 100 Folgen sind bereits on air, jeweils montags gibt es eine neue rund 60 Minuten lange „Gesprächsstunde“ für ihre Follower – und solche, die es werden möchten – zu hören. „Folgt uns durchs Tal der Trash-Themen und auf den Gipfel des Schwachsinns und genießt mit uns den Sonnenuntergang am Goldstrand von Vulgarien“ werben Bornmann und Kohnke darum, sie in diesem Jahr mit ihrer Stimme beim DPP-Publikumsvoting auf den ersehnten Podcast-Thron zu heben.