Dazu hat das Klinikum Lüdenscheid einen Vertrag mit Dr. med. Henk Brings, Facharzt für Gynökologie und Geburtshilfe mit Praxis in Halver, geschlossen. Er wird, basierend auf einem Konsiliarvertrag, diese Leistung im Klinikum Lüdenscheid erbringen.
Mit der Schließung der Berglandklinik Ende September waren im gesamten Märkischen Kreis keine Schwangerschaftsabbrüche mehr möglich gewesen. Das NRW-Gesundheitsministerium hatte der traditionsreichen Fachklinik die beantragten Leistungsbereiche im zukünftigen Krankenhausplan nicht wieder zugewiesen. Als reine Belegklinik, so die Begründung, erfülle die Berglandklinik nicht die strukturellen Anforderungen zur Erbringung von Leistungen im Bereich der Allgemeinen Inneren Medizin, Chirurgie und Intensivmedizin.
Das Klinikum Lüdenscheid führt seit 2022 keine Schwangerschaftsabbrüche mehr durch. Ärztinnen und Ärzte können vom Dienstherrn nicht verpflichtet werden, Abtreibungen vorzunehmen. Unter der aktuellen Belegschaft befinden sich keine Medizinerinnen und Mediziner, die bereit sind, den Eingriff durchzuführen.
Anfang September hatte die Fraktion Die Linke im Rat der Stadt Lüdenscheid auf den drohenden Notstand hingewiesen. Das Klinikum Lüdenscheid hatte Josef Filippek und Otto Ersching (beide Die Linke) vorab von der Lösung informiert. In einem Schreiben der beiden Politiker an das Klinikum heißt es dazu: „Danke an die Geschäftsführung der Märkischen Kliniken, die auf unsere Anregung hin so schnell und unbürokratisch reagiert hat. Dadurch wird für viele Frauen im Märkischen Kreis ein unerträglicher Notstand beendet.“