Bald kann sie zu Fuß zur Arbeit gehen. Sie wird in einem Team, statt alleine am Klimaschutz arbeiten. Und darauf freut sich Karla Luchterhandt. Im Gespräch mit LokalDirekt blickt sie auf zwei Jahre in Halver zurück. Auf das, was sie erreicht hat und das, was sie vor Herausforderungen stellte. Sie erzählt von vielen Menschen, die sie ins Herz schloss und von einigen Bürgern, denen der Klimaschutz genauso wichtig ist, wie ihr. „Halver hat Potential“, sagt die 30-Jährige, wenn sie an all die Begegnungen, Veranstaltungen und Projekte hier denkt.
„Ich bin von klein auf mit der Natur verbunden gewesen“
Die Natur und all das, was damit zusammenhängt, begleiten die Lüdenscheiderin, die in Gevelsberg aufwuchs, seit ihrer Kindheit: „Ich bin von klein auf mit der Natur verbunden gewesen; habe mich im NaBu engagiert.“ Und beruflich wollte sie etwas für die Umwelt, aber auch für ihre Heimatregion tun. Der Job als Klimaschutzmanagerin in Halver war für Luchterhandt der Startschuss in eine Karriere fürs Klima.
Als „Einzelkämpferin“ – in Halver gibt es nur einen Klimaschutzmanager – konnte sie bereits einige Impulse setzen: Gerne erinnert sie sich an die Förderungen für Balkonkraftwerke, die Installation der PV-Anlage auf dem Dach der Regenbogenschule, das Stadtradeln, die Mobilitätswoche oder Experimente mit Grundschülern. Bereichernd sei auch die Exkursion in das Öko-Dorf nach Düsseldorf gewesen, die sie organisierte.
„Klimaschutz kostet Geld“
Doch gibt es auch Projekte, von denen sich Luchterhandt gewünscht hätte, sie auf den Weg zu bringen: E-Ladesäulen zum Beispiel. Für sie ein wichtiges Thema, von der Politik und Verwaltung ebenfalls befürwortet – aber mit viel Bürokratie verbunden. „Das macht es einem nicht immer einfach.“ Klimaschutz sei eine Querschnittsaufgabe, sagt Karla Luchterhandt. Projekte seien in der Umsetzung schwierig, da jeder Fachbereich seine eigenen Projekte priorisiere und eben nur begrenzt Budget verfügbar sei.
„Aber Klimaschutz kostet Geld.“ Ihrer Meinung nach lohnt sich die Investition, auch wenn es anfangs kostenintensiv ist. Am Ende zahle es sich aus. Fürs Klima. Sie ist sich sicher, dass die „Halveraner Bevölkerung das längst verstanden hat“.
Neue Aufgaben: Artenschutz und Bauleitplanung
Am 1. April wird Karla Luchterhandt ihre neue Stelle in Lüdenscheid antreten – das Team kenne sie schon. „Mir fehlte in Halver einfach jemand mit Erfahrung auf dem Gebiet“, erklärt sie und freut sich daher, nun Teil eines Teams sein zu können. Und auf ein Thema, „indem sie richtig gut sein kann“. Statt eines Aufgabenkataloges und vielen Themenfeldern kann sie sich künftig auf den Artenschutz und die Bauleitplanung fokussieren.
Die Stadt Halver werde nun die Stelle des Klimaschutzmanagers neu ausschreiben, so Luchterhandt. Für ihren Nachfolger könnte es ihrer Meinung nach von Vorteil sein, wenn es „eine Person ist, die mit Verwaltung vertraut ist.“ Und auch wenn sie sich auf die neue Stelle in Lüdenscheid freut, so möchte sie nicht gehen, ohne sich bei ihren Kollegen und besonders bei Ramona Ullrich, Michael Schmidt, Michael Brosch und Peter Kazcor zu bedanken, die ihr von Anfang an geholfen hätten.