Kann man Kipppunkte sehen? Und wenn ja: Wie sehen sie aus? Diese Frage stellen sich die beiden. Denn alle reden zwar ständig über Klima, Artensterben und Kipppunkte. Aber was genau damit gemeint ist, das bleibt oft abstrakt und unklar.
Dabei zeigen sich die Auswirkungen der Klimakrise bereits sehr konkret. Natürliche Ökosysteme können Veränderungen nur begrenzt auffangen – eben bis zu einem bestimmten Grad. Sind die sogenannten Kipppunkte erst einmal überschritten, gibt es kein Zurück. Im Gegenteil: Klimaforscherinnen und -forscher gehen davon aus, dass viele Prozesse, wurden sie einmal in Gang gesetzt, sogar noch schneller ablaufen.
Das Projekt „grad.jetzt“ will die Zusammenhänge von Kipppunkten, Klima und Biodiversität anschaulich darstellen und verständlicher machen.

Der rote Faden der Show sind die wichtigsten von der Wissenschaft entdeckten Kippelemente des Klimasystems. Dieses Projekt zeigt, welche Regionen der Erde in naher oder fernerer Zukunft bedroht sein könnten, weil sie ein Kippelement darstellen. Für die Erstellung dieser neuen Multivisionsshow besuchten die beiden über zwei Jahre lang sechs Regionen, die solche Kippelemente des Klimas darstellen. Sollten die Kipppunkte überschritten werden, gefährden sie nicht nur regional, sondern weltweit das langfristige Überleben der Menschheit und einen großen Teil der Artenvielfalt. Der Fotograf und die Journalistin treffen vor Ort junge Aktivistinnen und Aktivisten und sprechen mit ihnen über den Zustand der Erde.
Über die Reisen und Erlebnisse lernt das Publikum die verschiedenen Klimakipppunkte kennen (Auftauen der Permafrostböden, Erwärmung des Meeres, Ausbleiben des Monsuns, Dürren, Überschwemmungen, Abschmelzen der Gletscher) und versteht, dass diese jeweils keine isolierten Phänomene sind, sondern sich gegenseitig verstärken. So wird klar, dass unser Handeln heute über unsere Welt von morgen entscheidet. Das Projekt soll zeigen, welche Strukturen wir ändern müssen, um in Zukunft wieder eine intakte Welt erleben zu dürfen. Und es soll die Menschen dazu motivieren und bewegen, nicht mehr nur betroffen zu sein, sondern selbst aktiv zu werden und bei der Lösung mitzuhelfen.
Der Eintritt ist kostenfrei.
Tickets für die Kooperationsveranstaltung zwischen der Volkshochschule und dem Kulturhaus sind im Vorfeld oder am Abend selber, nur über das Kulturhaus Lüdenscheid zu beziehen. Eine spontane Teilnahme ist möglich.