2021 hatte das Schullandheim des Märkischen Kreises auf Norderney einen historischen Geburtstag gefeiert: 100 Jahre. Seinerzeit hatten eine Delegation des Kreises mit Vertretern aus Verwaltung, aus dem Fachbereich Jugend und Bildung sowie aus der Politik der Leiterin Gunda Behr und ihrer Mannschaft vor Ort gratuliert – verbunden mit den besten Wünschen für die Zukunft.
Die Weichen für eine gute Zukunft sind gestellt. Die Buchungszahlen sind ebenso großartig, wie vor der Corona-Zeit, und erste Buchungswünsche liegen sogar bereits für das Jahr 2030 vor. Wer aktuell und in nächster Zeit das Schullandheim auf Norderney besuchen wird, der stellt markante Veränderungen fest. In 2024 und auch in diesem Jahr sind erhebliche Sanierungsarbeiten erfolgt, die die Attraktivität des Schullandheims dauerhaft sichern. Das freut Privatpersonen ebenso wie die vielen Schulen im Märkischen Kreis.
Schon der Außenbereich ist gegenüber früher deutlich freundlicher und moderner gestaltet. „Was Sie hier sehen, ist keine Animation, sondern der Ist-Zustand am Schullandheim auf Norderney“, berichtete Manfred Fischer als Leiter des Gebäudemanagements, als er den Mitgliedern des Bau- und Straßenausschusses Bilder der Außenanlage zeigte. Sie ist mit einem speziellen Belag ausgestattet. Auf der hellen Spielfläche steht neben zwei Toren auch ein Basketballkorb. Fischer: „Ein richtiger Mehrwert für die Kinder und Jugendlichen.“
Runderneuerte Turnhalle
Gleiches gilt für die Turnhalle. Hier war eine Sanierung dringend erforderlich, weil es Feuchteschäden gab. Sie gehören nun der Vergangenheit an. Eine Fußbodenheizung wurde installiert, der Bodenaufbau ist neu, ebenso die Beleuchtung. „Leiterin Gunda Behr und die Kinder sind sehr begeistert“, berichtete Manfred Fischer. Die Turnhalle ist seit dem 14. März dieses Jahres fertiggestellt.
Der Ostflügel folgt voraussichtlich am 28. Mai. Der Westflügel, die sogenannte „Spatzenetage“, soll bis Ende Juni eingerichtet und bezugsfertig sein. Dann sind Zimmer und Bäder umfassend saniert. Zur Schaffung zusätzlicher Kapazitäten wurde zudem das Dachgeschoss des Ostflügels ausgebaut, inklusive energetischer Dachsanierung. Dabei entstanden zwei neue Appartements mit insgesamt zehn zusätzlichen Betten. Die Kosten für die Sanierung belaufen sich auf rund 1,92 Millionen Euro. Davon entfallen rund 950.000 Euro auf den Dachgeschossausbau und die Errichtung der neuen Appartements. Auch ohne Ausbau des Dachgeschosses wäre eine Investition in eine Dämmung und Neueindeckung des Daches erforderlich gewesen. Demgegenüber stehen zu erwartende Mehreinnahmen in Höhe von etwa 96.000 Euro jährlich.
Neues Feuerwehr-Service-Zentrum für 12 Millionen Euro
Deutlich näher rückt der Bau eines Feuerwehr-Service-Zentrums am Brandschutz- und Rettungsdienstzentrum in Altena-Rosmart. Der Kreistag hatte in seiner Sitzung am 28. September 2023 dafür gestimmt.
Zum Hintergrund: Kreise unterhalten Materialien und Einrichtungen für den Brandschutz und die Hilfeleistung. Das ist gesetzlich geregelt. Im Märkischen Kreis wird dem überörtlichen Bedarf seit Jahren durch den Atemschutzpool, den Schlauchpool, die flächendeckend eingesetzten Strahlenschutz- und Chemikalienschutzanzüge sowie die Atemluftflaschen Rechnung getragen. Für deren Wartung und Unterhaltung wird das Feuerwehr-Service-Zentrum, kurz FSZ, in Iserlohn betrieben – eine Einrichtung des Märkischen Kreises.
Aus Platzgründen wird nun ein Neubau des FSZ und Katastrophenschutzlagers erfolgen – und zwar in räumlicher Nähe zum Brandschutz- und Rettungsdienstzentrum (BRZ) in Altena-Rosmart. Manfred Fischer berichtete im Bau- und Straßenausschuss, dass die Vergabe an den an den Generalunternehmer im Oktober 2026 erfolgen soll. Der Baubeginn ist im ersten Quartal 2027 geplant. Baukosten: etwa 12 Millionen Euro. Die Gesamtfertigstellung ist für das dritte Quartal 2028 vorgesehen.
Besonderes Augenmerk wird beim Bau auf Nachhaltigkeit gelegt. Das Feuerwehr-Service-Zentrum soll die Nachhaltigkeitszertifizierung der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DNGB) erhalten. Der Kreis rechnet aktuell mit Fördermitteln in Höhe von 600.000 Euro.
Rettungswache Lüdenscheid wird Ende des Jahres fertig
Richtige Baufortschritte sieht man bereits beim Bau der Rettungswache in der Nähe der Märkischen Kliniken in Lüdenscheid. Aktuell laufen Rohbauarbeiten. Die Gebäudehülle mit Dach und Fenstern könne in etwa sechs Wochen dicht sein, berichtete Manfred Fischer dem Ausschuss. Auch die Rettungswache erfüllt einen hohen energetischen Anspruch. Die Dachfläche wird begrünt, eine Photovoltaik-Anlage installiert, zudem eine Luft-Wärme-Pumpe eingebaut.
Das Gebäude entsteht auf einer Fläche von etwa 600 Quadratmetern und beinhaltet unter anderem drei Fahrzeuggaragen für zwei Noteinsatzfahrzeuge und einen Rettungswagen, Ruheräume, Lagerflächen, zwei Büroräume sowie ein Logistik-, Kfz- und Materiallager. Die Nutzung wird gemeinsam durch die Stadt Lüdenscheid und den Märkischen Kreis erfolgen, da ein Notarzteinsatzfahrzeug und ein Rettungswagen von der Stadt Lüdenscheid vorgehalten werden. Kostenschätzung: etwa 3,4 Millionen Euro. Anvisierte Fertigstellung: Ende dieses Jahres.