„Künstliche Intelligenz wird eine Umwälzung unserer Gesellschaft sein“: Unter diesem Aspekt gingen Schüler, Lehrer, Unternehmer, Politiker und Interessierte von 9 bis 15 Uhr in den Dialog, um über die Dimension der Künstlichen Intelligenz (KI) zu diskutieren.
Im Fokus: Die Chancen und Risiken, die ein Bot wie etwa ChatGPT mit sich bringen kann. ZDF-Reporterin Eva Schmidt und TV-Journalist Markus Böhnisch moderierten die Konferenz und konfrontierten das Publikum mit unterschiedlichen Zukunftsfragen, in der KI demnächst eine große Rolle spielen würde. Wie KI demnächst den Schul- und Berufsalltag dominieren könnte, erklärten Experten aus der Wissenschaft und dem IT-Bereich.
„Ich brenne für die jungen Leute“
Doch bevor die Flut an bekannten und neuen Informationen das Publikum erreichen konnte, kamen die Initiatoren der „NextGen Initiative Südwestfalen“ Paul Meurer und Dr. Dirk Kleine zu Wort und äußerten sich zu ihren Erwartungen. „Für mich ist es wichtig, dass wir das gesellschaftliche Lernen gemeinsam angehen, mit der Generation Alpha, Z und der Boomer“, betont Schulleiter Paul Meurer. In Zukunft werde der Lehralltag ohnehin verändert werden. Um mit diesen Veränderungen zurecht zukommen, sei das Aneignen von Wissen essentiell. Der Fokus liege aber insbesondere bei den Schülern, die mit Blick auf die nächsten Jahre laut Meurer mit KI verstärkt arbeiten werden: „Ich brenne für die jungen Leute“.
Microsoft-Regional Director und ehemaliger AFG-Schüler Dr. Dirk Kleine hatte die Dimension von Künstlicher Intelligenz bereits vor etwa sechs Jahren intensiv recherchiert. Dem selbsternannten „KI-Evangelisten“ liege der Austausch zwischen heimischen Unternehmen und Schülern am Herzen – die KI-Konferenz bilde daher die perfekte Anlaufstelle für den Zukunftsdialog.
Bildung und Politik im Austausch
Auch SV-Schüler Simon Kebekus und Hanna Klinkmann, die die NextGen-Initiative von Beginn an begleiteten, setzten sich seit der Veröffentlichung von ChatGPT im vergangenen Jahr mit dem Thema auseinander. Kebekus sieht in dieser rasanten Entwicklung viel Potenzial, vieles sei aber noch ungewiss: „Das Thema ist für mich sehr interessant, weil man nicht weiß, wie es sich weiterentwickeln wird. KI arbeitet super schnell und umfasst fast jeden Bereich. Wie man es kontrollieren möchte – daran müssen wir noch arbeiten“.
Die Konferenz lag unter der Schirmherrschaft von Landrat Marco Voge, dem Landtagsabgeordneten Ralf Schwarzkopf und dem Bundestagsabgeordneten Florian Müller – wir berichteten. „Prominente Worte“ gab es in Form einer Videobotschaft auch von NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst und der NRW-Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur. „Die Zukunft der Region liegt in den Köpfen und Händen der jüngeren Generation. Und diese Köpfe und Hände werden zunehmend von Maschinen und Algorithmen unterstützt“, so Neubaur. Künstliche Intelligenz sei demnach nicht nur ein kurzweiliger Trend, sondern eine rasende Tendenz. Hendrik Wüst: „Es sind vor allem die jungen Leute, die die Vorteile von KI in Zukunft nutzen wollen. Wir wollen die Kinder von NRW so früh wie möglich auf die digitale Welt vorbereiten“.
Die Macht der Künstlichen Intelligenz
Bei seinem Vortrag „Die Macht der KI: Neue Horizonte in der Bildung“ erläuterte Dr. Said Benjamin Bonakdar, Data Scientist beim Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme (IAIS), die Möglichkeiten, die KI auch über ChatGPT hinaus gebe.
Dabei bezog er sich zunächst auf die Dimension, die ChatGPT in diesem Jahr kreiert hatte: „Gucken wir uns Netflix an, dann haben sie ihre eine Million Nutzer nach dreieinhalb Jahren erreicht. Facebook nach zehn und Instagram nach zweieinhalb Monaten. ChatGPT brauchte nur fünf Tage. Mittlerweile sind wir im Milliarden-Bereich. Und das nach nicht mal einem Jahr“, erklärte Bonakdar die Rekordzahlen.
Bis 16 Uhr tauschten sich Jung und Alt über die Zukunft der Arbeitswelt im Zeitalter von KI in Diskussionsrunden und Workshops aus.
Fotogalerie: