Einnahmen von geschätzt 61,3 Millionen Euro stehen für 2015 Ausgaben von knapp 69 Millionen Euro gegenüber. „Wir haben mehr Probleme als Lösungen“, so Nesselrath. So sei nur durch eine Rücklagen-Entnahme ein fiktiver Haushaltsausgleich möglich. Um nach der Reform der Grundsteuer das Aufkommen neutral zu halten, hätte der Hebesatz deutlich steigen müssen. Mit Beibehaltung der Hebesätze verzichte die Stadt auf 1,6 Millionen Euro an Einnahmen. „Wir entlasten damit alle Bürgerinnen und Bürger“, so Nesselrath.
Der Bürgermeister beklagte die Belastung durch globale Krisen, aber auch durch Fachkräftemangel und die Probleme mit der A 45 oder der Bahnanbindung: „Man kommt überall hin, nur nicht zu uns.“ Politik und übergeordnete Behörden bestimmten weitgehend die Arbeit bei der kommunalen Selbstverwaltung. Da gelte es Prioritäten zu setzen. – Für Nesselrath ein Schlüsselwort.
Bürgermeister: Miteinander fördern
Er verwies darauf, dass einiges erreicht worden sei. So liege die Förderzusage für die Sanierung der Stadthalle vor, Weichen für die Ansiedlung von Ärzten, wichtiger Aspekt der Daseinsvorsorge, seien gestellt, die städtische Infrastruktur sei „in Schuss“, das Spielplatzkonzept werde umgesetzt. Wichtig ist dem Bürgermeister freiwillige Leistungen zu erhalten. Denn: „Hier findet das Leben statt“. Einschränkungen bei diesen Leistungen und Angeboten soll es nicht geben. „Das Miteinander müssen wir fördern“, so Nesselrath, der dazu auf drei Prioritäten setzt:
- Rahmenbedingungen für gutes Leben und Arbeiten stärken
- Infrastruktur und Stadtentwicklung verbessern, inklusive neuem Innenstadtquartier und
- das „Wir-Gefühl“ stärken.
Die Gesellschaft drifte auseinander, daher sei es wichtig Begegnungsmöglichkeiten zu schaffen. Es sei „die Gemeinschaft, die das Leben ausmacht“, betonte Nesselrath und verwies auf das Stadtjubiläum, Public Viewing oder Weinfest, die Begegnung ermöglicht hätten. „Wir bauen auf Zusammenhalt und lassen uns unseren Optimismus nicht nehmen“, versuchte er schlechter Stimmung und angespannter Finanzlage mit Zuversicht entgegen zu treten.