Anfang 2025 beginnt der Abriss – bis 2029 soll der Neubau an gleicher Stelle fertiggestellt sein. Diesen Terminplan nannte NRW-Justizminister Dr. Benjamin Limbach – seit Juni 2022 im Amt – jetzt bei seinem Besuch in der Haftanstalt an der Heidestraße in Drüpplingsen. Begleitet wurde der 52-jährige Grünen-Politiker dabei vom Iserlohner CDU-Fraktionsvorsitzenden im Landtag, Thorsten Schick, sowie der Hemeraner SPD-Landtagsabgeordneten Inge Blask.
Endlich gibt es Klarheit für die Häftlinge, die aktuell noch 170 Bediensteten und vor allem für die Anwohner der Haftanstalt, um die es seit vielen Jahren zum Teil auch wegen der leerstehenden Dienstwohnungen in der Nähe heftige Diskussionen gegeben hatte. Gebaut wird die neue JVA vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes. „Wir sind dann nur Mieter“, so der Minister.

Limbach wollte sich zu möglichen Baukosten nicht äußern – „das ist Sache des BLB.“ Fest steht: Die Neubau-Pläne orientieren sich an den ursprünglichen Plänen von 1969. Die JVA-Iserlohn war 1970 in Betrieb genommen worden. Die neue Haftanstalt soll höchstens drei Geschosse haben und Platz bieten für insgesamt 320 Inhaftierte – junge und erwachsene Frauen. Für noch nicht volljährige Häftlinge wird Iserlohn landesweit die einzige Einrichtung sein.
„Endlich kann ein Schlussstrich unter die unruhigen Zeiten der Vergangenheit gezogen werden. Wir sollten uns jetzt auf den Neuanfang konzentrieren“, blickte Thorsten Schick noch einmal auf die Diskussionen in der Vergangenheit zurück. Inge Blask gab den Planern mit auf den Weg, „die Anstalt auf die Bedürfnisse von Frauen auszurichten.“

Bis auf zehn Bedienstete, die noch bei der Abwicklung der alten JVA-Iserlohn gebraucht werden, werden alle dann noch verbleibenden 160 Vollzugsbeamte auf andere Haftanstalten abgeordnet. „Die JVA-Iserlohn bleibt ab er ihr Dienst-Standort. Nach Fertigstellung des Neubaus können sie wieder zurück“, so Minister Dr. Benjamin Limbach. Alle Bediensteten durften drei Wünsche äußern, in welcher Haftanstalt sie vorübergehend beschäftigt sein möchten. Ihr Vorteil: Iserlohn liegt verkehrsgünstig zu anderen Haftanstalten in der Umgebung. Anfallende Fahrtkosten über 30 Kilometer werden gemäß der geltenden Trennungsentschädigung von Land erstattet.
Jeder Vollzugsbeamte ist für das Land wichtig. Dr. Benjamin Limbach: „Wir haben Nachwuchs-Probleme und zu viele unbesetzte Stellen. Wir haben ja auch neue geschaffen. Hinzu kommen steigende Pensionierungen und weniger Geburten.“ Jeder, der im Vollzugsdienst bleibt oder sich dafür entscheidet, sei unverzichtbar. Insgesamt, so der NRW-Justizminister, seien 43.000 Frauen und Männer im Justizdienst des Landes beschäftigt.