Von Jonas Emde
Die Bürgerinitiative „Ideenwerkstatt Breckerfeld“, die sich für viele verschiedene Projekte in der Hansestadt einsetzt, legt ihren Fokus zurzeit auf die Kinder und Jugendlichen in Breckerfeld: Noch bis zum Anfang der Sommerferien ist eine Umfrage online, in der Kinder und Jugendliche, aber auch junge Erwachsene ihre Meinung zu den vielleicht auch fehlenden Angeboten teilen können (wir berichteten). Hinsichtlich eines im Herbst geplanten Workshops nur für Jugendliche und Kinder, in der sie in die Planung für mögliche Projekte mit eingebunden werden, ist eine große Teilnehmerschaft an der Umfrage essenziell.
Aber wie ist das Leben für junge Menschen in Breckerfeld und was sollte sich ändern? Mit dieser Frage habe ich mich im Rahmen meines Redaktionspraktikums auseinandergesetzt.
Mehrzweckfeld bietet bald neue Möglichkeiten
Ich bin 15 Jahre alt und spiele Fußball beim SWB (Schwarz-Weiss Breckerfeld). Die Sport- und Freizeitanlage ist beinahe direkt neben meiner Haustür. Dort habe ich zwar die Möglichkeit, mit meinen Freunden beim Training Fußball zu spielen. Da das Betreten der Anlage außerhalb der Trainingszeiten aber verboten ist, ist es für uns schwierig, in der Freizeit einen „guten“ Platz zum kicken zu finden. Deshalb finde ich es gut, dass jetzt direkt neben der Sportanlage eine Mehrzweckfeld gebaut worden ist, auf dem wir bald Fußball, Basketball und andere Sportarten ausüben können.

Wenig Alternativen als Treffpunkte
Doch wo können Jugendliche hingehen, wenn sie sich mal außerhalb des Sports mit Freunden treffen möchten?
Zum einen gibt es das Jugendzentrum am Marktplatz, welches aber nur montags bis freitags von 15-20 Uhr geöffnet hat. Die Möglichkeit, sich später oder auch am Wochenende mit Freunden dort zu treffen besteht also nicht. Im Sommer treffen sich daher viele Jugendliche auf dem Pausenhof am Schulzentrum – bei Regen oder im Winter ist das aufgrund der Kälte nicht sehr schön. Außerdem ist es offiziell eigentlich auch nur bis 20 Uhr erlaubt, sich auf dem Schulhof aufzuhalten.

Jugendliche wünschen sich ein Jugendcafé
Aus meiner Sicht ist es also nicht verwunderlich, dass sich viele Jugendliche laut Amelie Clever, der Koordinatorin der Ideenwerkstatt, nach einem ersten Zwischenstand oft für „Jugendcafés“ ausgesprochen haben, in denen sie sich in ihrer Freizeit treffen können.
Ich denke, viele Jugendliche in Breckerfeld vermissen einen Ort, wo sie unter sich sein können, also ohne dass Erwachsene dabei sind. Natürlich muss bei einem „Jugendcafé“ auch das Jugendschutzgesetz beachtet werden und die Umsetzung könnte sich als schwierig erweisen, zum Beispiel was Personal betrifft.
Am 22. Juni hatten bereits 80 Kinder und Jugendliche die Umfrage beantwortet. Das sind aber natürlich längst nicht alle, die in die Zielgruppe fallen. Sowohl der Aufruf über einen Flyer in verschiedenen Institutionen wie Schulen und Kindergärten als auch die Werbung auf dem Breckerfelder Stadtfest am Stand der „Ideenwerkstatt“ verspricht noch einen Zuwachs der Teilnehmerzahl: „Es gibt jedenfalls viele positive Rückmeldungen“, berichtet Amelie Clever.
Ich persönlich finde die Idee hinter der Umfrage gut: Es ist wichtig, dass Kinder und Jugendliche in Breckerfeld so die Chance haben, gehört zu werden und mitbestimmen zu dürfen. Wenn wir als Jugendliche wollen, dass unsere Wünsch ernst genommen werden und unsere Meinung zählt, dann sollten möglichst viele an der Online-Umfrage teilnehmen.
Die Fragen sind über diesen Link abrufbar und können noch bis zum Beginn der Sommerferien beantwortet werden.