Es sei ein Bauvorhaben der „etwas stressigeren Art“ gewesen, sagte Bürgermeister André Dahlhaus zu den Gästen am Tag der offiziellen Eröffnung des ‚Abenteuerlandes‘: „Stressig deswegen, weil es beim Bau einer Kindertageseinrichtung unglaublich viele Kleinigkeiten zu beachten gibt, die aufeinander abgestimmt sein müssen.“ Umso dankbarer sei er über die unkomplizierte und zuverlässige Zusammenarbeit von Jugendamt, Verwaltung und den ausführenden Unternehmen.
2,6-Millionen-Euro-Projekt
Der Weg vom Wunsch einer weiteren städtischen Kita in Breckerfeld begann mit einer Bedarfsprognose, die „auf Sicht gesprochen ergab, dass immer mehr Kinder unter zwei Jahren einen Kitaplatz benötigen und gleichzeitig auch die Betreuungszeit zukünftig tendenziell bei einer 45-Stunden-Woche liegen wird“, erinnert sich Dahlhaus an die ersten Gespräche Anfang 2021 mit dem für Breckerfeld zuständigen Jugendamt Ennepetal.
Mitte 2021 wurde der Kita-Neubau einstimmig im Rat beschlossen, Ende 2021 den vom Halveraner Architekturbüro Eicker entworfenen Plänen zugestimmt. In 2022 lief das Genehmigungs- und das Vergabeverfahren für das 2,6-Millionen-Euro-Projekt, das mit 1,2 Millionen Euro an Fördergeldern bezuschusst ist. „Im Februar 2023 fand hier auf dem Gelände der erste Spatenstich statt und wir beide konnten Bagger fahren“, sagte Dahlhaus zu seiner Amtskollegin Imke Heymann.
Im Abenteuerland steckt viel Herzblut
Die Ennepetaler Bürgermeisterin erinnerte sich noch gut an das „Baggerabenteuer“ und meinte, dieses Erlebnis passe gut zum Namen der neuen Kita: „Einfach Kind sein, wild, verspielt und voller Neugier die Magie des Lebens entdecken und der Phantasie freien Lauf lassen“, das wünsche sie den Kindern. „Denn in einem ‚Abenteuerland‘ ist alles möglich.“
Neben zahlreichen Gästen aus Politik und Verwaltung sowie der anderen Breckerfelder Kindertageseinrichtungen waren auch die Geschäftsführer und Mitarbeiter des Generalunternehmens Materio sowie weiterer Handwerksbetriebe zur Eröffnung gekommen. „Wir danken allen, die an der Entstehung der Kita beteiligt waren. Vor allem auch den Erzieherinnen, die im Vorfeld sehr viel Herzblut hineingesteckt haben, um den Kindern einen tollen Start in ihrem ‚Abenteuerland‘ zu ermöglichen“, so Heymann und Dahlhaus.
Zufriedene Kinder
Weil die mit der Inneneinrichtung beauftragte Firma zwischenzeitlich insolvent gegangen sei, hätte das gesamte Erzieher-Team um Kita-Leiterin Mareike Schöneberg und ihrer Stellvertreterin Melanie Langner kurzerhand alles zusammengetragen, was sich an Stühlen, Tischen oder Spielelementen finden ließ: „Teilweise sind es Leihgaben aus anderen Kitas, einiges haben wir gebraucht und manches sogar kostenlos übers Internet besorgt und anderes wiederum einfach von zuhause mitgebracht“, sagt Melanie Langner über die teils noch provisorisch eingerichteten Räume.
Doch auch wenn – in den Augen Erwachsener – vielleicht noch einiges fehlen mag: „Die Kinder vermissen nichts. Sie sind mit viel weniger zufrieden als wir Erwachsenen oft denken“, weiß die Erzieherin. Und nennt als Beispiel das noch „ungestaltete“ Außengelände: „Es sind keine Spielgeräte aufgebaut und sie wollen trotzdem raus, um auf dem Erdhügel und in den Pfützen herumzutoben – Kinder machen sich ihr eigenes Abenteuer aus den Gegebenheiten“, lacht sie.
Melanie Langner nutzte ihre Grußrede auch dazu, sich im Namen des gesamten Teams besonders bei Sven-Eric Schulze vom Bauamt der Stadt Breckerfeld, der bei Fragen „jeden Tag und jederzeit für uns erreichbar war“, sowie bei den Erzieherinnen der städtischen Kita ‚Lummerland‘ zu bedanken, die seit Dezember bis zu elf Kindern „Asyl“ gegeben habe als das Abenteuerland noch nicht bezugsfertig war.
Zwei Gruppen, vierzig Kinder
Jetzt besuchen zunächst 25 Kinder die neue Einrichtung, aufgeteilt in eine „Elefanten“- und eine „Kuh“-Gruppe. Bis April wird die Anzahl auf die 40 Kita-Kinder, für die das ‚Abenteuerland‘ konzipiert ist, erhöht: „Jede Woche kommen zwei bis vier Kinder pro Gruppe hinzu, damit sie sich langsam aneinander und an den neuen Kita-Alltag gewöhnen können“, erklärt Langner.
Erstes Gebäude mit PV-Anlage
Und auch André Dahlhaus muss sich nun an etwas Neues gewöhnen: Die Kita verfügt als erstes – und bisher einziges – städtische Gebäude über eine Photovoltaik-Anlage. Generell sei beim Bau viel Wert auf Nachhaltigkeit und auf eine energiesparende, klimaschonende Ausstattung gelegt worden, betonte der Bürgermeister: „Um es mit den Worten von Imke Heymann zu sagen: Im ‚Abenteuerland‘ ist tatsächlich fast alles möglich – sogar Solarzellen auf einem Gebäude der Stadt Breckerfeld.“