Halver. Ilse Poppke feierte am Dienstag, 6. Februar, ihren 99. Geburtstag. Sie lebt im Seniorenzentrum Bethanien, wo sie zu ihrer besonderen Feier von Tochter Angelika mit Ehemann Manfred und auch Bürgermeister Michael Brosch besucht wurde.
Geboren am 6. Februar 1925 in Thüringen, zog sie im Alter von nur drei Monaten nach Schalksmühle, wo sie einen Großteil ihrer Kindheit verbrachte. Dort entdeckte sie ihre Leidenschaft für Handball – zufällig traf sie auch eine ehemalige Mitspielerin im Seniorenzentrum wieder. Ilse Poppke strahle noch immer die gleiche Energie und Lebensfreude aus, die ihre Familie und Freunde immer an ihr schätzen: „Wir kommen regelmäßig, mindestens zwei Mal die Woche zu Besuch“, erklärte Tochter Angelika Hein. Ilse Poppkes zweite Tochter ist mittlerweile 74 Jahre alt und wohnt in Bad Homburg. „Ich habe auch zwei Enkel und vier Urenkel“, verkündete die 99-Jährige stolz.
Erste Begegnung in Eiderstedt
Ilse Poppke lernte ihren Mann Horst auf der Halbinsel Eiderstedt kennen, wo sie von der Marine dienstverpflichtet wurde. Horst stammte ursprünglich aus Berlin und arbeitete in Eiderstedt als Ausbilder. Sie lernten sich im Dienst kennen und lieben und zogen kurze Zeit später gemeinsam nach Halver. In Halver angekommen, entdeckten beide die große Liebe fürs Kino. Im Kino Regina war Horst als Filmvorführer tätig, während Ilse sich um den Service, die Ticketkontrolle und den Eisverkauf kümmerte. Das Kino wurde zu ihrem zweiten Zuhause – und auch die beiden Töchter waren oft mit dabei. „Ich habe jeden Film mehrere Male gesehen. Oft war ich auch für den Ton zuständig. Wir wohnten damals auch nicht weit entfernt vom Kino.“
Tochter Angelika erinnerte sich an die vielen Familienurlaube auf Norderney zurück: „Als ich 14 Jahre alt war hat mein Vater sein erstes Auto bekommen. Da der Besitzer des Kinos noch ein weiteres Kino auf Norderney besaß, sind wir dort sehr oft im Urlaub gewesen und haben auch dort im Kino mitgeholfen.“
Ilse Poppke war eine begeisterte Reisende und unternahm Mittelmeerkreuzfahrten und bereiste auch andere Kontinente: „Ich war gleich fünfmal in Amerika, zwei Mal davon sogar über mehrere Monate, um meinen Bruder zu besuchen, der erst in Detroit und dann in Arizona lebte und für Ford arbeitete.“
Michael Brosch verabredete sich gleich für das kommende Jahr mit der 99-Jährigen. Sie wünschte sich dann aber anstelle eines Kuchens lieber ein Stück Matjes. Auf die Frage, was ihr Geheimtipp wäre, um mit 99 Jahren noch so fit zu sein verriet sie: „Immer viel laufen und immer viel in Bewegung sein.“