Im Februar stand der Abriss des ehemaligen Hotels „Zur Leie“ kurz vor dem Abschluss. Damals schätzte der mit dem Projekt betraute Architekt Thomas Hanses, dass es innerhalb von 14 Tagen mit den Vorbereitungen für den Neubau weitergehen könne.
Nun, fast ein halbes Jahr später, ist allen Beteiligten klar, dass sich der Neubau noch um einige Monate verzögern wird. Gaganjot Multani, der Bauherr für die neu zu erstellenden 20 Wohneinheiten, sagte im Gespräch mit der Redaktion: „Unsere Planungen haben sich durch die deutlich erhöhten Zinsen verschoben. Die Wohnungen, die wir für den freien Wohnungsmarkt bauen wollten, sind so nicht mehr finanzierbar. Die Mieten, die wir nehmen müssten, um rentabel zu arbeiten, sind in Kierspe für diese Wohnungen nicht zu erzielen.“
Aus diesem Grund sollen die Wohnungen jetzt als Sozialwohnungen gebaut werden. Allerdings müssen dafür die Planungen, vor allem hinsichtlich der Größe der Wohnungen, noch den Vorgaben für den sozialen Wohnungsmarkt angepasst werden.
„Wir werden mit dem Architekturbüro Hanses die Pläne entsprechend überarbeiten und dann den Antrag auf sozialgeförderten Wohnungsbau stellen“, so die Planung des Bauherren. „Wir gehen aber davon aus, dass die 20 Wohnungen dafür genehmigt werden, denn der Bedarf ist da.“
Der Bauherr geht davon aus, dass die Nachtragsgenehmigung innerhalb der nächsten sechs bis acht Wochen vorliegen wird. „Das bedeutet aber auch, dass wir in diesem Jahr definitiv nicht mehr mit dem Bau beginnen werden“, sagt Multani. „Einen Rohbau im November anzufangen, macht keinen Sinn. Die Wartezeit gibt uns aber die Möglichkeit, die Statik und Ausführungsplanung in Ruhe zu planen. Wir gehen, abhängig von den Temperaturen, von einem Baubeginn im Februar oder März nächsten Jahres aus.“
Da zu dem Neubau auch eine große Tiefgarage gehört, für die entsprechend umfangreiche Ausschachtungsarbeiten nötig werden, rechnet Multani mit einer Gesamtbauzeit von circa 18 Monaten. Das bedeutet, dass die ersten Mieter frühestens 2026 einziehen können.