Schalksmühle hat eine bedeutende Persönlichkeit verloren. Am Samstag, 8. Juni, verstarb Heide Bachmann friedlich nach schwerem Kampf gegen ihre Krankheit. Als UWG-Ratsfrau, ehrenamtliche und stellvertretende Bürgermeisterin prägte sie das kommunale Zusammenleben und beteiligte sich aktiv an der Entwicklung und Gestaltung der Gemeinde.
Viele kannten sie bereits vor ihrer kommunalpolitischen Tätigkeit: Als Leiterin der Post in Heedfeld war sie für viele Schalksmühler ein bekanntes Gesicht. Viele Menschen schwärmten von ihrer offenen und herzlichen Art. Zuvor absolvierte sie eine Ausbildung in der Verwaltung und hatte stets ein großes Maß an Empathie und Verständnis für die Mitarbeiter, sagt Bürgermeister Jörg Schönenberg.
1984 wurde sie erstmals in den Schalksmühler Gemeinderat gewählt und war bis 2016 – also mehr als 32 Jahre – stets elementarer Bestandteil der Schalksmühler Kommunalpolitik. Als Nachfolgerin von Paul Gerhard („Conny“) Mühlen wurde die UWG-Ratsfrau Heide Bachmann 1991 zur neuen ehrenamtlichen Bürgermeisterin gewählt. Zuvor war sie bereits ein Jahr lang stellvertretende Bürgermeisterin. Bis 1999 bekleidete sie das politische Amt als erste und bisher einzige Frau. Von 1999 bis 2016 war sie mehr als 18 Jahre stellvertretende Bürgermeisterin.
In politische Ämter „hineingeschlittert“
Was bei ihr als besonderes Merkmal herausstach, war ihr Stil und die Art der Kommunalpolitik, weiß Bernd Müller (UWG): „Man sagt immer, dass man nicht zu viel Menschlichkeit oder Mitgefühl als Politiker zeigen darf. Aber Heide hat gezeigt, dass eine Bürgermeisterin es in diesem Amt nicht musste.“ „Sie hat Politik letztendlich immer vorbildlich gemacht. Sie hat nicht nur initiiert, sondern ist auch vorneweg marschiert“, betont Schönenberg. Sie war stets zielstrebig und kämpfte für die Projekte, die ihr am Herzen lagen. Sie machte Politik für alle Schalksmühler und gewann schnell das Vertrauen der Bürger – und das, obwohl sie in ihre politischen Ämter „hineingeschlittert“ ist.
Bachmann hat Kommunalpolitik mit viel Herz und Leidenschaft sowie einem großen sozialen Gewissen gemacht. Stets hat sie sich für notleidende und hilfesuchende Menschen eingesetzt. Besonders wichtig waren ihr bei ihrer Arbeit die Kinder und die kleinen Dinge im Alltag der Menschen. Mit großer Ausdauer und Hartnäckigkeit suchte sie immer nach Wegen und Möglichkeiten, um die Lebensbedingungen und Chancen von Kindern und Benachteiligten zu verbessern. Dies spiegelte sich auch in ihrem jahrelangen Engagement für die Tschernobyl-Hilfe sowie der Flüchtlingsinitiative wider. Durch ihre Ideen und ihren Einsatz hat sie vieles im schulischen und kulturellen Bereich, bei der Entwicklung des Vereinslebens und der Verbesserung der Infrastruktur in unserer Gemeinde vorangebracht – sie hatte ein gutes Auge für Details. Viel Energie und Herzblut hat sie etwa in die Restaurierung des alten Bauernhauses gesteckt. „Das war ihr Herzensprojekt“, blickt Müller zurück.
In Erinnerung bleiben wird Heide Bachmann für ihre menschliche Art und ihren ehrlichen und aufrichtigen Umgang mit Menschen. Eigenschaften, die sie ausgezeichnet und sie zu einer besonderen Kommunalpolitikerin, Frau, Ehefrau, Mutter, Großmutter machten. Ihre Visionen und Ideen haben Schalksmühle nachhaltig geprägt. Ihr Tod ist ein großer Verlust für Schalksmühle.