Bürgermeisterkandidat Sascha Gerhardt ging am Freitag, 1. August, in den Dialog mit Pflegekräften und Ehrenamtlichen.
„Wir wollen, dass Halver in jedem Lebensabschnitt lebenswert ist“ – dieses Zitat aus der Begrüßung von CDU-Bürgermeisterkandidat Sascha Gerhardt spiegelt die Grundidee der Veranstaltung wider. Im Rahmen seiner Kandidatur möchte Gerhardt einen möglichst umfassenden Einblick in die Angebote seiner Heimatstadt erhalten. „Während Kinder und Jugendliche zu Recht Thema in den politischen Gremien sind", stellt Gerhardt fest, dass die Belange älterer Menschen in seinen 17 Jahren als Mitglied des Stadtrates nur selten auf der Tagesordnung standen – ein Umstand, den er künftig ändern möchte.
Zugleich betonte der Bürgermeisterkandidat, dass er herausfinden wolle, ob die Einrichtungen und Organisationen in Halver bereits vernetzt arbeiten – und falls nicht, ob ein Bedarf an Vernetzung innerhalb der Pflegebranche gesehen wird.
„Es ist schön, Einblicke von innen zu bekommen, wo wir nicht so drinstecken“, sagte er. Um diese möglichst authentisch zu erhalten, lud er zahlreiche Vertreter aus dem Bereich der Seniorenhilfe zu einer Gesprächsrunde ein. Begleitet wurde Gerhardt vom CDU-Fraktionsvorsitzenden Marvin Schüle sowie der stellvertretenden Bürgermeisterin Monika Ebbinghaus (CDU). Die wichtigste Erkenntnis aus der Veranstaltung: Bestehende Angebote sollen künftig besser beworben und die dahinterstehenden Akteure stärker miteinander vernetzt werden.
Die Einladung zum sogenannten ‚Pflegegipfel‘ wurde sehr gut angenommen, so die CDU Halver in einer Pressemitteilung. Zu Gast waren Vertreter stationärer und ambulanter Pflegedienste sowie der Tagespflege, die ökumenische Hospizgruppe, der Seniorenbeirat der Stadt Halver und weitere Unternehmer, die sich in der Seniorenversorgung engagieren. „Optimale Voraussetzungen für die CDU-Politiker, um intensive Einblicke in die Thematik zu gewinnen", heißt es in der Mitteilung.
Diese Einblicke und Lerneffekte blieben nicht nur den Christdemokraten vorbehalten. Auch Bärbel Beilner, Vertreterin des Seniorenbeirats, zeigte sich am Ende positiv gestimmt: „Für mich war es total lehrreich, was hier besprochen wurde.“ Besonders die mobile Hospizarbeit konnte „wertvolle Einblicke" in ihre ehrenamtliche Tätigkeit geben.
Gerhardt stellte im Austausch aber auch fest, dass es auch noch Schwierigkeiten gebe: „Ich habe wahrgenommen, dass es ein fragwürdiges Finanzierungskonzept ist“, bezogen auf die Tatsache, dass die ehrenamtlichen Helfer der mobilen Hospizarbeit ihre Arbeit zunächst durch Spenden finanzieren müssen und die Leistungen erst im Folgejahr mit den Krankenkassen abgerechnet werden können. Er versprach, sich für Spenden stark zu machen und kann sich vorstellen, dafür die Schirmherrschaft zu übernehmen, in dem Falle, dass er Bürgermeister werden solle.
Auch die Versorgung von Demenzpatienten wurde intensiv diskutiert. Sebastian Berwald von der HSP-Pflegegruppe lobte die Pflegeberatung des Märkischen Kreises, bemängelte jedoch die teils nicht nachvollziehbare Einstufung der Pflegegrade.
Ein weiterer zentraler Punkt war der Austausch über gemeinsame Werbe- und Marketingmaßnahmen. Es wurden verschiedene Ideen gesammelt, wie die Angebote besser beworben und den Senioren sowie ihren Angehörigen nähergebracht werden können. Die Teilnehmenden betonten, dass ihnen die Idee einer stärkeren Vernetzung besonders gefalle und sowohl für die Unternehmen als auch für die Betroffenen einen großen Mehrwert verspreche.
Gerhardt stellte fest: „Die ersten Ideen sind geboren, wie man es institutionalisieren kann.“ Als ersten Schritt wolle er die Vernetzung sicherstellen und in der Anfangsphase weitere Treffen in kürzeren Abständen initiieren, um erste Maßnahmen zügig umzusetzen. Im Falle seiner Wahl hofft er, die Koordination zentral bei der Stadt anzusiedeln und sieht im Seniorenbeirat eine Chance, die Ergebnisse in die politische Arbeit einzubringen.