Doch was war eigentlich passiert? Marcel Dilling, Sprecher der Märkischen Kreispolizeibehörde, kann keine Auskunft geben. „Der Einsatz liegt im Zuständigkeitsbereich der Dortmunder Kollegen“, erklärt er. Was er aber sagt, dass auch Polizisten aus dem Märkischen Kreis als Unterstützung im Einsatz waren. In Dortmund gibt Theresa Stritzke Auskunft: „Es war ein Einsatz der Autobahnpolizei, daher ist das bei uns verortet.“ Den Autobahnpolizisten sei ein verdächtiges Fahrzeug auf der A1 gemeldet worden. Das Fahrzeug gelte als gestohlen. Die Beamten verfolgten das Fahrzeug bis nach Nachrodt. Auch Unterstützung wurde angefordert. Mitten in Nachrodt wurde das Fahrzeug dann gestoppt. „Ja, der Fahrer wurde mit vorgehaltener Waffe aus dem Fahrzeug gebeten“, bestätigt die Pressesprecherin. Denn zu dem Zeitpunkt war noch nicht klar, dass es sich schlicht um ein Abspracheproblem zwischen Chef und Mitarbeiter handelte. „Schnell war klar, dass der Mann kein Krimineller ist. Aber das konnten wir zu dem Zeitpunkt nicht wissen. Natürlich durfte er nach der Aufklärung seine Fahrt fortsetzen“, erklärt Theresa Stritzke. Wo genau das Problem entstanden sei, konnte sie aus dem Einsatzbericht nicht entnehmen, auch nicht, wo die Fahrt startete, da sie nur für den Bereich der Autobahnpolizei zuständig ist.
Bereits am Donnerstagabend erfuhr LokalDirekt, dass es sich bei dem Sprinter um ein Firmenfahrzeug handelte. Der Fahrer, ein Mitarbeiter der Firma, hatte das Fahrzeug mitgenommen – ganz legal. Aber offenbar hatte der Chef das nicht mitbekommen. Dieser meldete das Fahrzeug als gestohlen. Als es dann auf der A1 in Richtung Köln gesichtet wurde, nahm das Drama seinen Lauf. „Der Fahrer wird vermutlich einen großen Schrecken bekommen haben. Aber wir konnten ja auch nicht wissen, dass es ein Mitarbeiter ist“, sagt Theresa Stritzke.