Gefördert wird dann ein Projekt, an dem die Forschungseinheit innerhalb des Kunststoff-Instituts beteiligt ist.
Vom Innovationswettbewerb des Landes gefördert werden vorrangig kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in Zusammenarbeit mit Wissenschaft und Forschung, um innovative, nachhaltige und wettbewerbsfähige Lösungen zu entwickeln. Ziel sei es, die digitale und nachhaltige Transformation voranzutreiben sowie wirtschaftliches Wachstum, Beschäftigung und Innovationskraft in Nordrhein-Westfalen und die strategische Unabhängigkeit Europas zu stärken, formuliert die Landesregierung. Alle geförderten Vorhaben stünden im Einklang mit der Regionalen Innovationsstrategie NRW.
Mittel des Landes und der EU
Bei der nun abgeschlossenen „dritten Einreichungsrunde“ des Innovationswettbewerbs seien vom Begutachtungsausschuss 23 besonders vielversprechende Vorhaben zur Antragstellung vorgeschlagen worden. Für die Umsetzung der ausgewählten Projekte stehen rund 34,9 Millionen Euro Fördermittel des Landes Nordrhein-Westfalen und der EU aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) bereit.
Wirtschaftsministerin Mona Neubaur erklärt: „Die aktuellen weltwirtschaftlichen Spannungen und Handelskonflikte machen deutlich, wie wichtig es ist, dass wir in Nordrhein-Westfalen, Deutschland und Europa aus eigener Innovationskraft Stärke und Unabhängigkeit entwickeln. Gerade unsere kleinen und mittleren Unternehmen zeigen dabei immer wieder, wie viel Erfindergeist, Lösungsorientierung und Mut zur Veränderung in ihnen steckt.“
Umweltminister Oliver Krischer ergänzt: „Mit dem Wettbewerb Industrie.IN.NRW stärken wir die Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen. Zugleich fördern wir eine umweltfreundlichere Industrie“. Das Potenzial der NRW-Firmen sei der Schlüssel, um Klimaschutz und wirtschaftlichen Fortschritt gemeinsam zu gestalten.
Wissenschaftsministerin Ina Brandes setzt hinzu: „Nordrhein-Westfalen hat ein europaweit einmalig dichtes Netz von Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Hier finden Unternehmen ein hervorragendes Umfeld, das sie für marktfähige Innovationen brauchen. Mit ‚Spitzenforschung made in NRW‘ und starken Partnern in der Industrie finden kluge Ideen ihren Weg in die Anwendung – auch im großindustriellen Maßstab.“
Mit dem erfolgreichen Abschluss der dritten Einreichungsrunde wurden im Rahmen des Wettbewerbs insgesamt 55 Projekte mit einer Fördersumme von insgesamt 87,4 Millionen Euro in den Runden eins bis drei auf den Weg gebracht.
Der „Lüdenscheider Förderantrag“ wird überschrieben mit „ReduFaWeIn – Werkzeugstrukturen und -beschichtungen zur Reduzierung von Farbwechselintervallen in Blasformprozessen“.
In diesem Projekt ReduFaWeIn werde eine innovative, neue Oberflächenstrukturierung in Kombination mit moderner Beschichtungstechnologie entwickelt, welche einen beschleunigten Farbwechsel in Extrusions-Blasformprozessen ermöglichen soll. Projektpartner sind die gemeinnützige KIMW Forschungs-GmbH (die Forschungseinheit des Kunststoff-Instituts Lüdenscheid), die Dreistegen GmbH (Monschau) und die W. Müller GmbH (Troisdorf).
Hier sieht man, wie der Extrusionsblasprozess abläuft.
Beim Extrusionsblasformen geht es um die Herstellung von Hohlkörpern aus Kunststoffen. Grob dargestellt, handelt es sich um ein zweistufiges Verfahren. Zunächst wird der aufgeschmolzene Kunststoff über eine Förderschnecke durch eine Düse gepresst, wobei ein schlauchförmiger Körper entsteht. Dieses Verfahren nennt sich Extrusion. Der hierbei entstandene Schlauch wird in eine Blasform, ein Model, übergeben und in dieser Form aufgeblasen. So entstehen Hohlkörper jedweder Größe und Form, die als Verpackung, Kfz- und Installationsbauteil, auch als Großgebinde-Transportgefäß genutzt werden.
Während sich die Lüdenscheider KIMW-Forschungs-GmbH sich der „reinen Lehre der Forschung“ widmet, sind die beiden beteiligten Firmen direkt an der Wirtschaftsfront tätig. Die Dreistegen GmbH aus der Eifel ist im Bereich der Veredlung technischer Oberflächen (u.a. Kunststoffe) aktiv. Die W. Müller GmbH aus dem Rheinland konstruiert und baut am Standort Troisdorn den kompletten Maschinenpark für die Blasformung einschließlich der Steuerung.
Wie hoch der in Aussicht gestellte Förderbetrag für das ReduFaWeIn-Projekt sein wird, hat die LokalDirekt-Redaktion bei der Landesregierung angefragt. Die Beantwortung steht noch aus.