Eine, die am Abend einfach mal zum Gucken kam, war Britta Sassenscheidt. Die Wiblingwerderin hatte bisher noch keine großen Berührungspunkte mit einer Partei. Sie kam über Christiane Lange auf die Idee, einmal bei einer offenen Fraktionssitzung dabei zu sein. „Wir gehen immer mit den Hunden zusammen und natürlich diskutieren wir dann auch mal. Sie fragte, ob ich nicht mal kommen möchte. Und jetzt bin ich hier“, erzählt die Wiblingwerderin. Sie habe keine Ahnung, was sie erwarte, aber sie wolle sich das Ganze einfach mal anschauen und dann entscheiden, ob und wie sie sich einbringen möchte.
Einer, der sich zukünftig sicher engagieren möchte, ist Jörg Tybussek. Er kam über seine Frau Evelyne auf die Idee. Sie ist bereits seit Jahren Mitglied in der UWG. Er möchte sich gerne für den Sport einsetzen. Er ist seit Jahrzehnten aktiv im TuS Nachrodt-Obstfeld und auch im Gemeindesportverband, den es inzwischen nicht mehr gibt, war er engagiert. „Ich habe bisher die Jedermänner geleitet. Das habe ich nun abgegeben. Ich mache aber noch die Kindergruppen. Die überschneiden sich zeitlich aber nicht mit den Sitzungen. Wenn möglich, würde ich mich gerne für euch im Sportausschuss engagieren“, sagt er.
So in etwa lief es auch vor einigen Jahren bei Romina Bach. Die 36-Jährige aus Wiblingwerde kam über das Thema Kinder zur UWG: „Zu dem Zeitpunkt waren meine Kinder noch ganz klein und es ging um das Thema Spielplätze. Da wollte ich mich gerne einbringen – das war mein Einstieg“, erinnert sie sich. Verbindungen zur UWG hatte sie vor allem durch ihren inzwischen verstorbenen Opa Kurt Nowak, der auch Mitglied war. Ihre Entscheidung bereut, hat sie nicht: „Ich mag die Gemeinschaft. Hier sind Jung und Alt. Alle verstehen sich und man kann seine Ideen einbringen und so die Gemeinde mitgestalten“, erzählt sie.

„Das ist ja das Gute: Hier sind Menschen mit unterschiedlichen Interessen und privaten beziehungsweise beruflichen Hintergründen. Jeder kann seine Stärken einbringen“, erzählt die Parteivorsitzende Sonja Hammerschmidt. Sie freute sich über den regen Zuspruch und konnte direkt noch etwas vermelden. Neben den fünf Gästen, die zur Sitzung kamen, gibt es noch ein weiteres neues Gesicht. „Daniel Heyermann wird bei uns mitmachen und er möchte auch einen Wahlbezirk besetzen“, berichtet Sonja Hammerschmidt. Der Nachrodter könne nur an diesem Abend aus terminlichen Gründen nicht an der Sitzung teilnehmen.
Daniel Heyermann ist politisch kein Unbekannter. Er war Mitglied der SPD, stieg dort vor einigen Jahren nach großen innerparteilichen Differenzen gemeinsam mit einigen anderen aus. Er wollte sich nicht auf eine Seite stellen – und versuchte es 2020 als Einzelkämpfer. Gewann seinen Wahlbezirk jedoch nicht. Außerdem ist er stellvertretender Vorsitzender des Trägervereins Gartenhallenbad. „Meine Motivation kommt aus dem Wunsch, Verantwortung zu übernehmen und mitzugestalten. Es ist mir wichtig, die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger zu verstehen und diese in die politischen Entscheidungen einfließen zu lassen“, erklärte Daniel Heyermann im Gespräch mit LokalDirekt. Besonders am Herzen liege ihm die Förderung eines respektvollen Dialogs und die Schaffung von transparenten, nachhaltigen Lösungen, die die Interessen aller Generationen berücksichtigten. „Ich möchte mich dafür einsetzen, dass unsere Gemeinde zukunftsfähig bleibt – sei es durch die Verbesserung der Infrastruktur, den Ausbau von Freizeitmöglichkeiten oder durch Maßnahmen, die den sozialen Zusammenhalt stärken. Es ist mir auch ein Anliegen, dass unsere Gemeinde ein Ort bleibt, an dem jeder seine Meinung äußern und sich aktiv einbringen kann“, erklärt der Nachrodter.
Die Gäste in der „Schönen Aussicht“ interessierten sich auch für das, was auf sie zukommt, wenn sie Mitglied in der UWG werden. „Wir versuchen, uns einmal im Monat zu treffen. In der Regel vor den Sitzungen des Rats. Bei uns kann jeder mitdiskutieren und auch eine andere Meinung zu haben, ist völlig in Ordnung. Es gibt keinen Fraktionszwang“, betont Sonja Hammerschmidt. Der große Vorteil sei, dass man Zugang zu vielen Informationen habe, manche Entscheidungen besser verstehe und genau wisse, wovon man spreche.

Auch wurde schon einmal laut darüber nachgedacht, wie sich die UWG für die Kommunalwahl im September aufstellen möchte. Ein fester Beschluss ist das noch nicht. Dafür wird es eine extra Sitzung geben. Aber es sind spruchreife Überlegungen. Einen Wahlbezirk sollen besetzen: Christoph Schulte, Petra Triches, Sonja Hammerschmidt, Evelyne Tybussek, Sonja Hammerschmidt, Christiane Lange, Marvin Hommeltenberg, Christian Homann, Dirk Grote und Daniel Heyermann. Ein Platz ist also noch frei. „Dafür werden wir auf jeden Fall noch jemanden finden, da mache ich mir keine Sorgen“, sagt Sonja Hammerschmidt. Nicht mehr dabei ist Anne Klatt. Aus Altersgründen verzichtet sie auf eigenen Wunsch auf eine erneute Kandidatur. Auf der Reserveliste sollen stehen: Jörg Tybussek, Markus Hammerschmidt, Alberto Triches, Jan Triches, Romina Bach, Ewald Pischke und Steffi Birlenbach. Unklar war am Abend noch, ob Regina Tschentscher und Martin Ganswind erneut dabei sein werden.
Natürlich seien auch weitere Interessierte willkommen. Informationen über die Arbeit der UWG und wie man sich einbringen kann, gibt es bei Sonja Hammerschmidt. Sie ist erreichbar unter der Rufnummer 0174-3940718 sowie per E-Mail an [email protected].