„Wir bekommen immer wieder Nachwuchs. Sowohl aus den Reihen der Jugendfeuerwehr als auch Quereinsteiger. Ganz schlimm ist die Lage also nicht. Das Problem ist die Auspendlerquote von 88 Prozent“, erklärte Feuerwehrchef Jens Klatt im Hauptausschuss. Da sei es natürlich eine Herausforderung die Hilfeleistung sicherzustellen. Klar sei aber auch: „120 Mitglieder, das ist eine Utopie“, betonte Klatt. Die große Herausforderung sei es, in einer eher ehrenamtsmüden Gesellschaft neue Mitglieder zu finden. Klatt: „Das ist ganz klar die große Herausforderung in den kommenden fünf Jahren.“
Daher wurde am Montag im Rahmen der Ratssitzung ein Arbeitskreis gebildet, der den Prozess begleiten und stärken soll. „Aber es geht dabei nicht nur um die Mitgliedergewinnung, sondern um den gesamten Bereich Feuerwehr“, erklärte Bürgermeisterin Birgit Tupat. Die Fraktionen benannten ihre Mitglieder: Für die CDU werden Sebastian Brinker und Philipp Olschewski im Arbeitskreis mitarbeiten, für die UWG Dirk Grote und Petra Triches. Außerdem macht der fraktionslose Ratsherr Matthias Lohmann mit. Die SPD muss ihre Mitglieder noch bestimmen und meldet diese nach.
„Was wir in dieser Diskussion betonten müssen, ist dass wir natürlich auch jetzt immer einsatzfähig sind. Es ist noch nicht vorgekommen, dass nicht genügend Feuerwehrmitglieder bei einem Einsatz vor Ort waren. Aber die Arbeitsbelastung ist extrem hoch“, erklärte Mark Wille, Pressesprecher der Feuerwehr. Grundsätzlich gelte, dass eigentlich jede Position dreifach besetzt sein müsse, um Urlaub, Krankheit und berufliche Verpflichtungen zu kompensieren. „Die jetzige Situation ist kräftezehrend für den Einzelnen“, sagte Wille.

Laut Jens Klatt werden ein Drittel der Mitglieder aus der eigenen Nachwuchsabteilung gewonnen. Da sei die Kinderfeuerwehr ein wichtiger Faktor. „Die Jugendlichen haben oft schon diverse Hobbys. Da ist es wichtig, früh für die Feuerwehr zu begeistern“, berichtete der Feuerwehrchef. Viele der derzeitigen Mitglieder stammen aus de Jugendfeuerwehr. „Wir haben einige, die den klassischen Weg von der Jugendfeuerwehr sogar bis in die Wehrleitung gegangen sind“, sagte Wille.