Gegründet wurde es 1990 von Ingo Vogler, dem Vater von Tim und Lou, und dessen Bruder Oliver. Das Unternehmen, das zeitweise 300 Angestellte beschäftigte, wurde 2014 an Nanogate verkauft. Nach der Nanogate-Insolvenz im Juli 2020 verließen einige Mitarbeiter das Unternehmen und die Techniplas-Gruppe übernahm das Unternehmen im Juli 2021.
Trotz eines Restrukturierungsplans gelang es Techniplas nicht, das Unternehmen zu stabilisieren. Schließlich begannen Ende 2022 Gespräche zwischen Techniplas und der Familie Vogler über eine mögliche Übernahme. Seit August 2023 ist das Unternehmen wieder ein Familienbetrieb.
Führungswechsel und Rückkehr der Mitarbeiter
Tim Vogler (27) und sein Bruder Lou (25) übernahmen die Geschäftsführung des Unternehmens. Tim, der die kaufmännische Geschäftsführung innehat, absolvierte seine Ausbildung 2020 beim Märkischen Werk und begann im Februar 2020 als Projektbegleiter. Von Februar 2020 bis August 2023 war er im Projektmanagement tätig, übernahm dann die Leitung und schließlich die Produktionsleitung, bevor er Assistenz der Werksleitung wurde. Sein Bruder Lou, der Seine Ausbildung ebenfalls 2021 als KFZ-Mechatroniker erfolgreich beendete, hat seit August 2023 die Technische Geschäftsführung mit Produktionsleitung übernommen.
Ingo Vogler unterstützt hierbei seine beiden Söhne in der Geschäftsführung mit seiner Jahrelangen Erfahrung in dem Bereich sowie der Führung des Unternehmens am Standort in Lüdenscheid. Mit ihm haben seine beiden Söhne ein großes Ass in der Rückhand, wenn es um bestimmte Themen innerhalb des Betriebes geht. Oliver Vogler ist in der Produktionsleitung involviert und steht Lou jederzeit zur Hilfe bereit.

Das Vertrauen der ehemaligen Mitarbeiter war so groß, dass viele ihren Arbeitsvertrag kündigten, um wieder unter der Leitung der Voglers zu arbeiten. Derzeit beschäftigt das Unternehmen etwa 150 Mitarbeiter am Standort und ist sowohl in der Automobilindustrie als auch in anderen Bereichen tätig.
Sie planen und projektieren komplette Bauteilgruppen, entwickeln Werkzeuge für Spritzgussteile und übernehmen deren Endmontage und Laserung. Der Hauptfokus jedoch liegt hierbei immernoch klassisch bei dem Lackieren der Bauteile, welches die Familie Vogler von Gründung an in Ihrem Unternehmen täglich applizieren.
Von der Chefetage zum Cockpit
Neben seiner Unternehmensführung ist Tim Vogler auch ein erfolgreicher Rennfahrer. Seit seiner Kindheit fährt er Kart und hat im Frühjahr 2021 seine Rennlizenz erworben. Seinen Einstieg in den Autosport hat er in der Serie GTC-Race in der GT4-Klasse absolviert. Sein Vater, der seit 2012 Autorennen fährt, teilt diese Leidenschaft. Seit 2022 fahren Tim und sein Vater gemeinsam in einem Audi R8 GT3, dem höchsten Fahrzeug der Klasse, welches auch in der DTM gefahren wird. Unter anderem teilen die beiden sich das Cockpit des GT3-Boliden in der 24H-Series, einer Langstreckenmeisterschaft für 12- und 24H-Rennen, welche in mehreren Ländern stattfindet.
Sein größter Erfolg war der erste Platz beim 24-Stunden-Rennen in Barcelona im letzten Jahr. Tim Vogler engagiert sich auch als Fahrercoach und unterstützt Rennfahrer verschiedener Altersklassen. Dieses Jahr wird er erneut in Barcelona antreten, um seinen Titel zu verteidigen. Die Rennsaison 2024 begann für ihn in Dubai.

Ein starkes Signal für Lüdenscheid
Die Rückkehr der Firma Vogler in Familienhand ist ein Zeichen für Lüdenscheid. Viele ehemalige Mitarbeiter, die während der Nanogate- und Techniplas-Ära das Unternehmen verlassen hatten, sind zurückgekehrt, auch in Stabsstellenpositionen.
Tim Vogler äußerte sich dazu: „Es ist ein wichtiges Signal für die Stadt, dass wir das Unternehmen wieder in Familienhand übernommen haben. Besonders in Zeiten, in denen viele Unternehmen insolvent gehen und sich Konzerne von außerhalb verbreiten, ist das ein positives Zeichen.“

Familie Vogler zeigt mit der Rückkehr nicht nur unternehmerische, sondern auch sportliche Leidenschaft und setzt auf Teamarbeit und Vertrauen – sowohl im Geschäft als auch auf der Rennstrecke.