Kommentar.

Den Bericht zum Stadtradeln in Meinerzhagen kommentiert Rüdiger Kahlke.

"Die Meinerzhagener haben sich auf Platz eins gestrampelt. Eine kleine Stadt freut sich, kreisweit einen Spitzenplatz erreicht zu haben: Sieger beim Stadtradeln 2025. Das kann man feiern. Darüber darf man sich freuen.

Noch größer wäre die Freunde, wenn das auch für Verwaltung und Politik Anlass wäre, die Stadt endlich Radler-freundlich zu gestalten, statt sich in Pressestatements für den Erfolg auf die Schulter zu klopfen. Auf den zur Regionale 2013 versprochenen Volme-Radweg warten die Volmetaler noch immer. Verbindungen in Nachbarorte wie Kierspe oder gar Nachbarkreise - Fehlanzeige. Selbst innerörtlich kommt Radeln eher einem Himmelfahrtskommando (fehlende Radwege, marode Straßen) gleich.

Und statt Fake-News zu verbreiten, sollten sich die Organisatoren ehrlich machen. Nein, die Stadtradel-Aktion hat eben nicht 130 Tonnen CO2 eingespart. Das Gros waren reine Lustfahrten. Stadtradeln macht Spaß, dient der Gesundheit, weckt Ehrgeiz, wird als Herausforderung gesehen, stärkt vielleicht das Gemeinschaftsgefühl. Alles legitim. Alles gut. Aber: es spart kaum ein Kilogramm CO2 ein.

Klimarelevant würde es erst, wenn Wege statt mit Auto oder ÖPNV per Rad zurückgelegt würden. Also: ein bisschen mehr Ehrlichkeit anstelle blinder Euphorie.  Und viel Spaß beim Stadtradeln 2026, gerne auch vorher und zwischendurch."

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