Der Verein hatte seine Mitglieder für Montagabend, 16. Oktober, zur jährlichen Bilanz in die Stadthalle eingeladen. Vorsitzender Rolf Muck verwies in seinem Rückblick auf 2022 auf 31 Veranstaltungen, die KUK organisiert habe. Im ersten Halbjahr 2023 habe man bereits 2000 Besucher gezählt, bis Jahresende seien 4.000 bis 5000 Gäste zu erwarten.
Er verwies auf „großen Nachholbedarf an Kultur“, bedauerte aber, dass Planungen erschwert würden. Der Grund: der Vorverkauf läuft meist schleppend. „Die Besucher entscheiden sich kurzfristig“, skizzierte Muck einen Trend, der seit Conora-Zeiten verstärkt zu beobachten ist. Sorgen macht dem KUK-Vorsitzenden der Bereich „Theater“. Vorstellungen, die eigens auf die Abitur-Vorbereitung abzielten, seien von Schulen schlecht besucht worden. „Eventuell müssen wir das einstellen“, so Muck.
Tickets bald teurer?
Ein Problem ist für KUK zudem die Stadthalle, die wegen der Sanierung nur noch in 2024 zur Verfügung steht. Ein „adäquater Ersatz“ sei für die nächsten Jahre noch nicht in Sicht. Die große Nachfrage nach Künstlern erfordere auch ein Umdenken in der Planung.
So werde überlegt, künftig ein Jahresprogramm aufzulegen. Auch die Obergrenze von 30 Euro für Tickets sei kaum zu halten. „Teilweise schreiben Künstler die Preise vor“, schilderte Muck die Zwänge, zeigte sich aber zuversichtlich und machte mit „Wir schaffen das“ eine Anleihe bei Angela Merkel.

Abgesagt werden mussten das geplante „Rudelsingen“ im September 2022 und das Sommerkino 2023. Auch eine geplante Veranstaltung mit Sahra Wagenknecht ist gestrichen worden. Auf Nachfrage mochte sich Muck nicht weiter äußern.
Wie am Rande zu erfahren war, liegen dem offenbar interne Unstimmigkeiten zugrunde. Für 2024 seien „interessante Angebote in Planung“, blieb Muck auch hier unbestimmt. Klar ist indes: das traditionelle Neujahrskonzert wird am 10. Januar über die Bühne der Stadthalle gehen.
Geringes Mitglieder-Interesse
Im Jahr nach dem Corona-Höhepunkt wies die KUK-Bilanz für 2022 wieder eine kleine sechsstellige Summe bei Einnahmen und Aufwand aus. Kassiererin Sigrun Wolf legte dar, dass den knapp 109.000 Euro an Einnahmen rund 104.300 Euro an Ausgaben gegenüber standen. Der Überschuss beträgt gut 4500 Euro. Auf Antrag der Kassenprüfer erteilten die Mitglieder dem Vorstand einstimmig Entlastung. Die Mitgliederzahl beträgt aktuell 325 und ist damit im Vergleich zum Vorjahr leicht rückläufig (330). Gering ist offenbar das Interesse an der Vereinsarbeit. Nimmt man die Vorstandsmitglieder aus, kamen gerade mal ein Dutzend Mitglieder zu der Versammlung.