Kurz und knackig führten Präses Carsten Göbel sowie die Staatsanwälte André Böcker und Katrin Schmidt durch eine BG-Schau, die im Publikum zu regelrechten Begeisterungsstürmen führten.
So die Demonstration des „taktlosen“ Offiziers Dennis Hollmann, der zur Marschierübung auf die Bühne zitiert wurde. Da es ihm auch auf Biegen und Brechen nicht gelingen wollte, den Takt zu halten, griffen die Schöffen resolut durch und fixierten eine Pauke mit seinem linken Fuß, zur Verinnerlichung der Links-Bumm-Koordination.
Kleine Mittel, großer Effekt. Philip Engelbert liebt die Sauberkeit und ist auch so in allen Dingen äußerst penibel, allerdings hat er eine unnachahmliche Art, seine Bettdecke zu beziehen. Was könnte er da schon großartig anders machen? Philip kriecht in den Bettbezug hinein und stopft die Decke hinein, anstatt den Bezug auf links zu ziehen. Urkomisch die Demonstration seiner haushälterischen Fähigkeit und das Publikum geizte nicht mit Lachsalven.
Nicht weniger amüsant erwies sich Neu-Yogi Roger Ackerschott, perfekt in ein orangefarbenes Gewand gekleidet, bei der Umsetzung der Übungen, die ihn laut Biergericht mal von seinem Ehrgeiz abschalten lassen sollten. Letzteres verhalf Roger jedoch, sehr zur Erheiterung der Schützen, die von Sophia vorgeführten Yoga-Übungen halbwegs „geschmeidig“ durchführen zu können.
Abschied nehmen hieß es vom nicht mehr zeitgemäßen Amazonengericht mit den Auszeichnungen „Macho des Jahres“ und „Goldener Besen“. Zur Beerdigungsfeier traten die ehemaligen Machos auf und ließen nochmals ihre Gewinnersprüche aufleben. Sebastian Kotziers („Mama soll nicht die Kasse prüfen, sondern das Mittagessen kochen“), Holger Schelper („Warum heiraten? Ich kaufe doch auch keine Kuh, wenn ich ein Glas Milch trinken will.“), Kaiser Wolfgang Stein („Alle Frauen sind Engel, es sei denn, sie leben noch.“) und Sven Rother („Als Frau geht sie, aber als Bedienung ist sie eine Wucht.“) legten gemeinsam Besen und Macho-Kostüm in den Sarg.
Neu in das Biergerichtsritual aufgenommen wurde dafür die Auszeichnung für den Eiringloser des Jahres (T-Shirt). Die wird dem-/derjenigen zuteil, der/die etwas verloren hat, den Autoschlüssel im benebelten Zustand etwa, das Ansehen bei Freunden oder die Würde. Als Erstem galt Joachim Kalthoff diese Ehre, da er im vergangenen Jahr seinen Hut im Gemeindesaal vergessen hatte und somit der gesamte Festzug länger in der brütenden Hitze verweilen musste.
Die Tanzgazellen hatten wieder einmal viel Fleiß und Zeit investiert, um eine neue Choreografie zu präsentieren. Sie machten es einfach „wie Bibi Blocksberg und stiegen auf ihren Besen“, um muntere Tänze nach einem bunten Medley von Kinderliedern aufzuführen.
Besondere Auszeichnungen erhielten der frühere BG-Präses Franz Pätzold für Recherche und Dokumentation des Biergerichts von 1925 bis heute sowie Thorsten Kirchhoff für sein rühriges Wirken im Hintergrund, der dafür den Doktor-Titel für Allroundrührerei erhielt. Ex-Kaiser Erwin Rother und nun auch ehemaliges Mitglied des Biergerichts wurde mit dem Orden der Altersriege ausgezeichnet. Der von ihm gebaute Pranger wurde mit seinem Namensschild versehen.
Im Prozess des Kater-Gate kristallisierte sich Oberst Markus Eweler als Hauptverdächtiger heraus. Zur Strafe ans Rad geflochten ging es für ihn zur Melodie „Always look on the bright side of life“ munter rund.
Dem neuen 2. Vorsitzenden Olaf Polk wurde rigoros beigebogen, dass er sich nicht ohne weiteres mit dem „Feind“ verbünden dürfe. Vorgeworfen wurde ihm, in Hülschotten mit PSG-Hut auf dem Kopf das Lied der 3. Kompanie gesungen zu haben. Falsche Farben, falsches Lied! Zur Strafe wurde ihm auf seinem Oberkörper blaue und gelbe Farbe aufgetragen, gemischt und siehe da: Das wird doch grün und mit weiß auch endlich die richtigen Farben. Zur Strafe musste Olaf auch das neue Eiringhauser Vereinslied singen. Bei der gesanglichen Qualität von Olaf war es allerdings fraglich, für wen die Strafe größer war.
Mit Straßenfest und Feuerwerk klingt Jubiläumsfest aus
Bereits schon traditionsgemäß läuteten die Flying Kings den Schlusspunkt des Biergerichtsfrühschoppens ein, welcher wiederum in das anschließende Straßenfest überging. Gefeiert wurde mit Musik von DJ Tobse bis zum grandiosen Feuerwerk um 22 Uhr, das zur Feier des 125. Jubiläums des Schützenvereins Eiringhausen länger als üblich andauerte und als absolut farbenprächtiges Spektakel das Publikum begeisterte.
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