Demnach hatte Ralf Beßler einen Fragebogen, der ihm vom Personalrat der Stadtverwaltung zugeschickt worden war, kommentiert: „Ein Fachgebietsleiter Ihres Hauses / Ihrer Verwaltung hält wohl von der 2. Frage Ihres Fragekataloges nicht allzu viel. Er äußert sich öffentlich zu mir mit den Worten: In diesem konservativen Plettenberg wird doch wohl diese Schwuchtel nicht zum Bürgermeister gewählt werden.“ Die betreffende Frage lautete: „Wie stehen Sie zum Thema Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz?“
Aufgrund des Mailverkehrs sei es also tatsächlich so, dass diese angebliche Aussage Hörensagen sei und dem Bürgermeister per Mail zur Kenntnis gebracht worden sei, schreibt Stadtpressesprecher Hanno Grundmann in der Stellungnahme. Zudem sei durch diesen Wortlaut sehr deutlich, dass hier eine Einschätzung zum Ausgang der Kommunalwahlen in Plettenberg getätigt wurde. „Nach unserem Kenntnisstand nach eingehender Prüfung gab es diese grundsätzlich einschätzende Aussage, allerdings wurde das Wort ‚Schwuchtel‘ hier in keinster Weise verwendet – auch wenn dies bei der Verwaltungsleitung und dem Personalrat offensichtlich differenziert betrachtet wird.“
Die Verwaltungsleitung betont: „Eine solche Wortwahl wird in der Stadtverwaltung grundsätzlich nicht toleriert, solche Äußerungen kommen zudem auch nach unserer Kenntnis nicht vor. Das Personal der Stadt Plettenberg ist ein Spiegelbild der Gesellschaft und damit vielfältig, offen und bunt! Abschließend ist also festzuhalten, dass wir aufgrund unserer Prüfungen nicht bestätigen können, dass eine solche Aussage mit einer solchen Wortwahl getätigt wurde.“
Damit sei das Verfahren von Seiten der Stadt Plettenberg abgeschlossen. Im Übrigen gelte zunächst einmal die Unschuldsvermutung und die Tatsache, dass interne Personalmaßnahmen nicht an die Öffentlichkeit getragen werden.
Auf Nachfrage von LokalDirekt teilte Personalratsvorsitzender Sascha Rohlender mit, „dass der Personalrat der Stadt Plettenberg sich nicht zu internen Angelegenheiten der Stadtverwaltung in der Öffentlichkeit äußern darf bzw. kann“. Er verweist aber auf die von Ralf Beßler öffentlich gemachte Stellungnahme des Personalrats an Bürgermeister Schulte.
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