„Die Arbeiten laufen wie geplant“, teilte ein Bahn-Sprecher auf LokalDirekt-Nachfrage mit. Die DB geht davon aus, die Strecke der RB 25 ab 30. Juni wieder durchgehend befahren zu können. Die Brücke steht, aber die Gleise sind noch unterbrochen. Ursprünglich sollten die Züge zum 1. Mai wieder rollen. Die Bahn begründete die erneute Verzögerung mit „anhaltenden Komplikationen beim Bau der neuen Brücke“, die die Fachleute nicht hätten vorhersehen können.
Befürchtungen, dass der Zugbetrieb schon in Kürze wieder eingestellt werden könnte, tritt die Bahn entgegen. Beim Besuch von NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer vor einigen Tagen in Halver hatte es entsprechende Bedenken gegeben. Danach müsse schon bald die Brücke in Kierspe saniert und der Betrieb erneut eingestellt werden. „In Kierspe sind derzeit keine weiteren Brückenarbeiten geplant. Dort wurde vor einiger Zeit eine sogenannte ‚Hilfsbrücke‘ eingebaut“, teilte der Bahnsprecher auf Anfrage mit.

Aktionsbündnis fordert mehr Zuverlässigkeit
Man versuche, Baumaßnahmen möglichst zu bündeln und ohne Zugpausen durchzuführen. Zudem weist die Bahn darauf hin, dass die Strecken regelmäßig inspiziert werden und sich somit „auch immer wieder neue Notwendigkeiten für Brücken- oder Gleissanierungen ergeben“.
Die mangelnde Zuverlässigkeit der Regionalbahnen 52 und 25, die das Volmetal mit Köln und Hagen verbinden, hatte auch das Aktionsbündnis Volme-Agger-Bahn beim Besuch des Ministers am 28. Mai beklagt. Seit der Wiederinbetriebnahme der RB 25 im Dezember 2017 sei die Strecke in 62 von 90 Monaten gesperrt gewesen, listete das Bündnis auf.
Und wenn Züge fahren, erreiche etwa jeder 20. nicht das Ziel in Lüdenscheid. Das Aktionsbündnis fordert:
- kürzere Taktzeiten für den Zugverkehr
- mehr Kreuzungsmöglichkeiten auf den eingleisigen Strecken
- eine Straffung der Planungszeiten
- eine bessere Abstimmung der Bauarbeiten.

Vor allem müssten die Streckensperrungen reduziert werden. Stefan Heinrich vom Aktionsbündnis verwies auf ein Brückenprojekt in Brügge. Vor mehr als 50 Jahren sei hier ein Umbau ohne Streckensperrung erfolgt. Bahnreisende, Pendler vor allem, empfingen die Sperrungen als Ärgernis und unhaltbaren Zustand.