Normalerweise als historisches Spiel in dem die Kinder über mehrere Tage gemeinsam in die Welt des mittelalterlichen Handwerks eintauchen. Unter Corona-Bedingungen bestehen die Gruppen aus 20 Kinder wovon je zehn einen der täglichen Workshops machen. Nach der Mittagspause wird dann gewechselt.
Die Ferienaktion die vom 10. bis 13. August in Balve stattfindet, steht unter dem Motto: „Zunder, Zinn und heißes Eisen“. An den ersten beiden Tagen ging es um Papierherstellung und Zinnguss. Donnerstag und Freitag stehen Schmieden und Lederbearbeitung auf dem Plan.
Der Weg zum eigenen Papier ist übersichtlich: Zunächst arbeiten die Kinder daran, aus alten Eierkartons einen schönen „Papp-Matsch“ herzustellen. Wenn dieser gut durchgeweicht ist, wird er ausgesiebt und auf einen Rahmen aufgetragen. Mit ein bisschen Geduld und Feinarbeit löst sich ein nasses, klebriges Rechteck vom Sieb. Mithilfe der immer wieder hervorscheinenden Sonne trocknet die Masse und die jungen Bastler halten ihr selbstgemachtes Blatt in den Händen. In der Gruppe helfen sich jüngere und ältere Teilnehmer gegenseitig. Christa Möntmann und Martina Rathjen-Sprenger unterstützen sie und „helfen nur wenn es nötig ist“.
Feilen, Zangen und verschiedene Formen liegen auf dem Tisch verteilt: Auf der anderen Seite der historischen Anlage gießen Lukas und die anderen Kinder aus flüssigem Zinn kleine Kunstwerke. Auf einem Feuer steht ein gusseiserner Topf mit glänzender Flüssigkeit. Mit Vorsicht und feuerfesten Handschuhen wird das heiße Zinn in die vorbereiteten Formen gefüllt. Sonja Szameitat und Elke Böttcher stehen den Kindern dabei zur Seite. Das Material härtet schnell aus und wurde früher unter anderem zur Herstellung von Schmuck genutzt. Mit Feile und Zange werden die überschüssigen Teile entfernt und Anhänger oder Münzen erhalten den letzten Schliff.
Bei Lukas sind die Taschen schon gut gefüllt. Nach der Pause wird sich zu seinen Schmuckstücken noch das ein oder andere händisch geschöpfte Blatt gesellen.
Bernadette Lange, Museumspädagogin bei den Museen des Märkischen Kreises, ist zufrieden: „Durch den Wegfall vieler Veranstaltungen sind wir und vor allem die Kinder froh, hier die Erlebnistage durchführen zu können. Das merkt man auch daran, dass neben Kindern aus Balve, Menden und Neuenrade auch einige Teilnehmer aus Lüdenscheid, Plettenberg und Halver zur Luisenhütte kommen.“ Darüber hinaus lockten die Erlebnistage auch Kinder aus Sundern und Fröndenberg nach Balve-Wocklum.
Die Luisenhütte ist als Industriemuseum noch bis 31. Oktober geöffnet. Eine Voranmeldung ist für den Besuch nicht nötig. Auch Führungen sind wieder möglich und buchbar. Erfrischung vor oder nach dem Museum bietet die anliegende Hüttenschänke. Das Museum ist dienstags bis freitags von 9:30 bis 17 Uhr geöffnet. An den Wochenenden von 11 bis 18 Uhr.