Update, 20.12 Uhr:
Die Feuerwehr hat einen mit einer bislang unbekannten Flüssigkeit getränkten Lappen sichergestellt, der den beißenden Geruch im Treppenhaus von Haus 5 des Klinikums verursacht hatte – das geht aus einer abschließenden Mitteilung der Stadt Lüdenscheid hervor. Eine Laboranalyse soll nun Aufschluss darüber geben, um was für einen Stoff es sich handelt.
Elf Personen evakuiert
Die Zahl der evakuierten Personen ist von anfangs sechs auf nun elf Personen korrigiert worden. Diese hätten den „beißenden Geruch wahrgenommen und den unbekannten Stoff möglicherweise auch eingeatmet“. Sie wurden von einem Arzt untersucht, der weder Verletzungen noch Symptome feststellte. Zu dem gleichen Urteil kam der Mediziner bei sieben weiteren Personen, die in der Folge angaben, möglicherweise ebenfalls mit dem Stoff in Berührung gekommen zu sein.
Für die mehr als weiteren 40 Personen, die sich während des Einsatzes in Haus 5 befunden hatten, bestand keine Gefahr. Der unbekannte Stoff hatte sich „lediglich punktuell im Treppenhaus ausgebreitet“, sagte Lüdenscheids Feuerwehr-Chef Christopher Rehnert. Die Türen, die in andere Bereiche des Gebäudes führen, sei die ganze Zeit geschlossen gewesen. Für die Bevölkerung habe die ganze Zeit über keine Gefahr bestanden.
Rund 140 Feuerwehrleute, darunter zahlreiche überörtliche Einsatzkräfte, waren an dem Großeinsatz in Hellersen beteiligt. Rehnert bedankte sich „bei allen Kolleginnen und Kollegen für die schnelle und professionelle Unterstützung“. Diesem Dank schloss sich Bürgermeister Sebastian Wagemeyer an. Das Stadtoberhaupt hatte wegen der zunächst unklaren Gefahrensituation mit den weiteren Mitgliedern des Krisenstabs der Stadt Lüdenscheid im Rathaus getagt, um unter anderem Vorbereitungen für den Fall einer Evakuierung treffen zu können.
Update, 19.53 Uhr:
„Das Einsatzende naht. Feuerwehr und Einsatzkräfte rücken nun langsam ein“, teilte die Polizei mit. Die Feuerwehr werde die Proben der bislang noch unbekannten Substanz zur Analyse zum Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) fahren. „Das Haus 5 ist wieder freigegeben. Den zehn Leichtverletzten geht es wieder gut“, so die Polizei.
Update, 19.41 Uhr:
Entwarnung: Der verdächtige Stoff, der den ABC-Alarm in Haus 5 im Klinikum Hellersen verursacht hat, „wurde gefunden und sichergestellt“. „Das Treppenhaus wird gleich gelüftet und der Feuerwehr-Einsatz beendet“, teilte die Stadtverwaltung Lüdenscheid mit.
Update, 18.43 Uhr:
Die Polizei geht aktuell „von zehn Leichtverletzten“ aus. „ABC-Erkunder des Märkischen Kreises sind da und übernehmen zurzeit die Identifikation des ausgetretenen Stoffes“, teilte die Polizei mit. Insgesamt sind 108 Einsatzkräfte vor Ort, davon 78 der Feuerwehren und 30 des Rettungsdienstes. Hinzu kommen die Einsatzkräfte von der Kreispolizeibehörde.
Update, 18.16 Uhr:
Die Stadt Lüdenscheid hat eine offizielle Pressemitteilung rausgegeben. Darin heißt es, dass wegen „eines beißenden Geruchs im Gebäude ABC-Alarm ausgelöst worden“ war. „Um was für einen Stoff es sich handelt, ist bislang (Stand: 17.30 Uhr) ungeklärt. Zehn Personen wurden evakuiert. Feuerwehr, Polizei und weitere Rettungskräfte sind mit einem Großaufgebot im Einsatz. Im Rathaus ist der der Krisenstab der Stadt Lüdenscheid zusammengekommen.
Zehn Personen mit Stoff in Kontakt
„Zehn Personen sind bislang aus dem Gebäude evakuiert worden, die über die Atemwege mit dem Stoff in Berührung gekommen zu sein scheinen. Symptome oder Verletzungen weisen sie nach ersten Erkenntnissen nicht auf. Die Feuerwehr hat ein Dekontaminationszelt vor dem Gebäude eingerichtet.
Die Feuerwehr schickte gegen 17.15 Uhr einen Erkundungstrupp in Haus 5, das einen sogenannten Simultantest machen soll. Sollten die Messmöglichkeiten der Einsatzkräfte vor Ort nicht ausreichen, würde eine analytische Task Force aus Dortmund angefordert werden. Die Feuerwehr Lüdenscheid wird bereits von überörtlichen ABC-Erkundern aus Hagen und Lüdenscheid unterstützt.
In Haus 5 halten sich zum jetzigen Zeitpunkt noch rund 42 Personen auf. Diese scheinen – nach derzeitigem Stand – mit dem Stoff nicht in Kontakt gekommen zu sein. Der Krisenstab der Stadt Lüdenscheid trifft Vorbereitungen für den Fall einer Evakuierung. Weil der bislang unbekannte Stoff sich anscheinend nur punktuell im Treppenhaus ausgebreitet hat, bestehe derzeit noch kein weiterer Handlungsbedarf – und für die Bevölkerung kein Grund zur Beunruhigung, sagte Feuerwehr-Chef Christopher Rehnert. Die Feuerwehr Altena sorgt im Stadtteil Hellersen für den Grundschutz der Bevölkerung“, heißt es in der Mitteilung der Stadt Lüdenscheid.
Update, 18.06 Uhr:
Nachdem ein „beißender Geruch“ (wie es Marit Schulte, Pressesprecherin der Stadt Lüdenscheid) im Kellergeschoss festgestellt worden war, alarmierte Klinikpersonal die Feuerwehr. Eine unidentifizierte Flüssigkeitslache sowie Glasscherben sorgten für Alarm, woraufhin der Einsatz eines ABC-Erkunders aus Herscheid und aller verfügbaren Einheiten aus dem Stadtgebiet Lüdenscheid veranlasst wurde. Altena stellte währenddessen den Grundschutz sicher.
Trotz des Verdachts auf einen gefährlichen Stoff ergaben erste Untersuchungen, dass kein Gefahrenstoff aus dem Gebäude selbst stammte. Dennoch wurde der Einsatz aufgrund der Unsicherheiten intensiviert, und es wurde ein sogenannter „Massenanfall von Verletzten“ (MANV) mit einer potenziell höheren Anzahl Betroffener ausgelöst.
Die Analyse des unbekannten Stoffes dauert weiterhin an, um den Ursprung und mögliche Risiken vollständig auszuschließen. Der „Stab für außergewöhnliche Ereignisse“ war ebenfalls vor Ort, um die Koordination des Einsatzes zu unterstützen.
Insgesamt befanden sich zum Zeitpunkt des Vorfalls 33 Personen im Gebäude, verteilt auf verschiedene Stationen. „Alle Bewohner sind sicher. Wir haben ständig Kontakt“, sagte Einsatzleiter Michael Wojciechowski. Laut Polizei gab es insgesamt acht leichtverletzte Personen. Die Feuerwehr spricht hingegen von „auffälligen Personen“.
Update, 17.44 Uhr:
Die Patienten aus Haus 5 werden derzeit in ein leerstehendes Gebäude verlegt, um so eine weitere Gefährdung auszuschließen.
Update, 17.30 Uhr:
Der polizeiliche Einsatz läuft seit 15.14 Uhr. Der Rettungsdienst berichtet aktuell von acht Leichtverletzten, die vorsichtshalber medizinisch untersucht werden. Die Feuerwehr führt gegenwärtig im Gebäude Messungen durch, um die Ursache ausfindig zu machen.
Ursprungsmeldung:
Aktuell läuft in Lüdenscheid ein größerer Einsatz von Polizei und Feuerwehr im Bereich des Klinikums Hellersen. Dort ist im Haus 5, in dem unter anderem die Psychiatrie angesiedelt ist, eine unbekannte Substanz ausgetreten. „Aktuell gibt es sechs Verletzte, die durch den Rettungsdienst versorgt werden“, teilte die Polizei am Sonntag, gegen 17 Uhr mit.
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