Für die beiden Initiatorinnen war die Europawahl „ein Wachrüttler“. Die zunehmende Polarisierung und die Art des Umgangs sorgten sie. Die Frage: Wie wollen wir als Kommune und Gemeinschaft das bewältigen? „Aus der Ratlosigkeit entstand die Idee, Leute zusammenzubringen“, schildert Sina Löschke den Entstehungsprozess.
Bürgermeister Michael Brosch und die Verwaltung unterstützen die Idee. SPD und Grüne sind mit im Boot. Die anderen Fraktionen sind informiert. Kirchen und Vereine wollen die beiden Initiatorinnen einbinden. Entsprechende Einladungen sind am Montag, 8. Juli, verschickt worden. „Wir hoffen, dass sich die Zahl der Unterstützer erhöht“, sagt Sina Löschke und ist dabei zuversichtlich, dass das Konzept trägt. Ganz bewusst haben sie auf eine parteipolitische Ausrichtung verzichtet.
Getafelt werden soll rund ums Rathaus. Als Zentrum des demokratischen und bürgerschaftlichen Engagements der Stadt hat das Verwaltungsgebäude Symbolcharakter. – Die Tafel als Schutzwall für die Demokratie. Sina Löschke verwiest auf die „White Dinners“, die, ausgehend von Paris, inzwischen weit verbreitet sind. Menschen treffen sich in Weiß gekleidet, um gemeinsam zu dinieren und sich auszutauschen. „Halver soll bunt sein“, wünscht sich dagegen Sina Löschke.
Die Stadt lebe vom Engagement ihrer Bürgerinnen und Bürger. „Wir wollen diese Vielfalt gemeinsam feiern und all jene zusammenbringen, die sich bereits für die Menschen in unserer Kommune einsetzen oder dies künftig tun wollen. Lasst uns zusammenkommen, gemeinsam essen, reden und Ideen spinnen, wie wir das Miteinander und damit auch die Demokratie in Halver stärken können“, werben die Initiatorinnen auf der Homepage für das Demokratie-Dinner.
Der Eintritt ist frei. Eingeladen sind alle, denen die Demokratie am Herzen liegt. Erwünscht ist ein Beitrag zum Buffet, „damit alle eine große Auswahl haben“, so Sina Löschke. Besteck und Geschirr muss jeder für sich mitbringen. Getränke können vor Ort gekauft werden. Über helfende Hände würden sich die beiden Organisatorinnen freuen. „Anpacken ist erwünscht. Jeder, der was machen kann, ist willkommen.“ Für Sina Löschke ist das auch ein Rezept gegen Ratlosigkeit oder Resignation. „Man kann dagegen was machen, wenn man macht.“