Großes Interesse an der eigenen Dorfapp zeigten die insgesamt etwa 16 Hüinghauser, die der Einladung der Gemeindeverwaltung gefolgt waren, um sich über das Angebot im Dorfladen zu informieren. Renate Hosenberg, Digitalisierungspatin des LEADER-Projektes, war aus Köln angereist, um die potentielle App für Hüinghausen vorzustellen. Für den zweitgrößten Ortsteil Herscheids hatte sich kurzfristig die Möglichkeit ergeben, eine Dorfapp nutzen zu können. Voraussetzung ist, es finden sich einige Ehrenamtliche, die als Redaktionsteam die Einführung der Dorf-App aktiv begleiten.
Zum Hintergrund der Dorfapp: Viele Dörfer wünschen sich, digital präsent und vernetzt zu sein. Doch der Organisations- und Pflegeaufwand für eine eigene Webseite ist oftmals zu hoch für die ehrenamtlichen Strukturen vor Ort. Genau hier setzt das Projekt „Wir sind digital.Dorf!“ an, um die Vernetzung und das Engagement in den Dorfgemeinschaften digital zu unterstützen und zu stärken.
Best Practice: Deifeld bei Medebach
Mit Hilfe einer Power-Point-Präsentation stellte die Projektpatin anhand eines Beispiels aus dem Dorf „Deifeld“ bei Medebach vor, wie die dortigen Dorfbewohner ihre Informationen und Nachrichten schnell und unkompliziert an alle App-Inhaber übermitteln. In der kleinen Ortschaft treffe sich das Autorenteam – eine bunt gemischte Gruppe von Dorfbewohnern – regelmäßig in der Kneipe vor Ort zur Redaktionssitzung, um anstehende Themen zu besprechen und sich auszutauschen.
Was kann die App?
Die App, der „DorfFunk“ ist die Kommunikationszentrale der Regionen. Bürger können in dieser App ihre Hilfe anbieten oder nach Tipps zu allen möglichen Themen und Dingen fragen. Da auch die Neuigkeiten und Events aus den DorfNews und DorfPages per Push-Nachricht direkt auf das Smartphone geliefert werden, bleibt man dabei immer auf dem Laufenden – das Informationssystem in der Hosentasche. Einzelpersonen, Familien, Gruppen und Vereine – alle können mitmachen und ganz einfach in Kontakt treten. Die App, sollten sich die Hüinghauser dafür entscheiden und mit Leben füllen wollen, ist für alle Nutzer kostenlos und wird durch LEADER finanziell gefördert, zumindest in der aktuellen Periode. Eine Anschlussförderung wird angestrebt.
Hier können die Dorfgemeinschaften Projekte, Veranstaltungen und Informationen einstellen und die Bürger wie in einem sozialen Netzwerk miteinander kommunizieren. Jedes Modelldorf stellt dabei ein ehrenamtliches Redaktionsteam, das Inhalte erarbeitet und die Dorfplattform aktuell hält. Bei technischen und gestalterischen Fragen rund um die DorfPages unterstützt die Marsberger Agentur „Nicht aus Berlin“ alle Dörfer mit Schulungen, Support und Know How. Die Plattform für die DorfPages und den DorfFunk wird vom Fraunhofer IESE Digitale Dörfer gestellt.

Alle Infos zur App auf einen Blick gibt’s in diesem Flyer.
Ohne Redaktionsmitglieder keine App
Die – wenn auch nur wenigen anwesenden Bewohner aus Hüinghausen – zeigten sich schnell sehr interessiert an der Verwirklichung einer eigenen App. Dennoch wagte noch niemand, sich verbindlich für das Redaktionsteam aufstellen zu wollen. Zu groß war die Befürchtung, man stehe hinterher alleine da. Renate Hosenberg versicherte aber, dass es nicht wirklich arbeitsreich sei, die App inhaltlich zu betreuen. Natürlich müsse man sich erst einmal ein Grundgerüst aufbauen, das dann aber nach und nach befüllt werden könnte.
Gemeindemitarbeiterin Friederike Schwartpaul, unter anderem zuständig für das Dorfentwicklungskonzept Hüinghausen, motivierte die Anwesenden, zumindest darüber nachzudenken, sich mit einzubringen, denn: Wenn sich niemand für das Redaktionsteam findet, wird es vorerst keine kostenlose Dorf-App für Hüinghausen geben.
Entscheidung noch offen – weiteres Treffen geplant
Die Anwesenden trafen an diesem Abend noch keine Entscheidung. Man wolle sich noch einmal treffen, um eventuell noch weitere Dorfbewohner mit ins Boot zu holen, die an diesem Abend vielleicht verhindert waren aber durchaus Interesse hätten, im Redaktionsteam mitzuwirken.
Nun heißt es also, weiterhin die Werbetrommel zu rühren und Mitstreiter zu finden, die sich im Redaktionsteam engagieren möchten. Die Gemeinde lädt zum nächsten offenen Austausch am Mittwoch, 29. März, 18 Uhr, im Dorfladen ein. Für weitere Fragen und Informationen steht außerdem Friederike Schwartpaul von der Gemeindeverwaltung zur Verfügung, telefonisch erreichbar unter Tel. 02357 / 909376 oder [email protected].