Auch Schneetreiben bei der traditionellen Kundgebung der Gewerkschaften konnte den Kostal-Mitarbeiter nicht davon abhalten. Seine Wetterprognose für dieses Jahr? „20 Grad und trocken“, schmunzelte er am Mittwoch bei der Vorstellung des Programms für die traditionelle Kundgebung mit Familienfest.
„Diese Kombination hat sich einfach bewährt“, sagt Clemens Bien, Organisationsekretär beim DGB-Ruhr-Mark. Auch er schätzt den familiären Charakter der Veranstaltung, bei der Jahr für Jahr rund 100 Frauen und Männer ehrenamtlich im Einsatz sind. Sie kämpfen am Tag der Arbeit an Imbiss-, Getränke- und Infoständen.
Demo ab Kreishaus
Clemens Bien erwartet, dass sich etwa 300 bis 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer dem Demonstrationszug durch die Stadt anschließen werden. Start ist um 11 Uhr am Kreishaus an der Heedfelder Straße. Hier wird Isabell Mura, Geschäftsführerin der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) in Südwestfalen, die Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter begrüßen.
Die Kundgebung auf dem Rathausplatz beginnt gegen 11.45 Uhr. Auf dem Rathausplatz werden DGB-Kreisvorsitzender Bernd Schildknecht, Bürgermeister Sebastian Wagemeyer und Fabian Ferber sprechen. Der 1. Bevollmächtigte der IG Metall hält die traditionelle Rede zum 1. Mai.
Zum Rahmenprogramm zählt neben Musik von Erkan Besirlioglu ein Unterhaltungsprogramm für Kinder mit Rollenrutsche Kettcar-Parcours, Bungee-Trampolin und mehr.
Motto lautet: „Mach dich stark mit uns“
Das Motto der bundesweiten Mai-Kundgebungen lautet in diesem Jahr „Mach dich stark mit uns“. „Ukraine-Krieg, wirtschaftliche Unsicherheit, der unberechenbare US-Präsident Donald Trump – wir leben in einer Art Dauerkrise“, erklärte Clemens Bien am Mittwoch. Viele Menschen seien verunsichert oder einfach nur sauer. „Wir wollen zeigen, dass man nur in der Gemeinschaft stark ist und Krisen überwinden kann.“
Die Botschaft der Gewerkschaften sei deutlich: Deutschland müsse den jahrelangen Investitionsstau überwinden. Die von den künftigen Regierungsparteien vereinbarten Milliarden müssten jetzt dahin fließen, wo sie dringend benötigt werden: in die Schienen, Schulen, den Wohnungsbau, die soziale Sicherung, die Digitalisierung und den Klimaschutz. Es komme jetzt darauf an, das Land und die Wirtschaft am Laufen zu halten und für die Zukunft aufzustellen.
DGB organisiert Bustransfers
„Klar muss aber auch sein, dass dafür nicht Menschen mit geringen Einkommen zur Kasse gebeten werden dürfen“, betonte Bernd Benscheidt vom Orga-Team. Damit liegt er auf der Linie des DGB-Aufrufs zum 1. Mai. Darin heißt es: „Nach Jahrzehnten wachsender Vermögen ist eine angemessene und gerechte Beteiligung von Spitzenverdienern überfällig. Es ist höchste Zeit, die Vermögensteuer wieder einzuführen und eine Erbschaftsteuer ohne Sonderregelungen für reiche Unternehmenserben auf den Weg zu bringen.“
Die Mai-Kundgebung in Lüdenscheid ist nach wie vor die größte in Südwestfalen. Um vielen Menschen die Teilnahme zu ermöglichen, hat der DGB Bustransfers von Iserlohn, Menden, Hemer, Letmathe und Altena nach Lüdenscheid organisiert.