Altenbeckerfeld, Branten, Ehringhausen, Epscheid, Loh, dazu der Innenstadtbereich mit den Wohngebieten Heider Kopf, Wengeberg und Westerfeld: Geht es nach der Stadt Breckerfeld und dem Anbieter Deutsche GigaNetz, dann soll noch Ende dieses Jahres mit den Arbeiten begonnen werden, diese Ortsteile ans schnelle Glasfasernetz anbinden.
„Glücksfall für Breckerfeld“
Die am Dienstag, 13. Juni, vorgestellte Kooperationsvereinbarung beschreiben Bürgermeister André Dahlhaus und Kämmerin Sandra Schüler als „Glücksfall“, denn anders als beim Glasfaser-Ausbau in Zurstraße oder im Industriegebiet entstehen für die Stadt Breckerfeld bei diesem „Deal“ keine Kosten: „Für uns als Kommune ist das eine Riesenchance, rund 3.000 Haushalten einen Anschluss ans schnelle Netz ermöglichen zu können.“
Denn GigaNetz, seit gut zweieinhalb Jahren am Telekommunikationsmarkt aktiv, will die Glasfaserkabel eigenwirtschaftlich verlegen. Heißt: Das Unternehmen kommt für die gesamten Kosten auf, angefangen von den Tiefbauarbeiten bis hin zum Hausanschluss derjenigen Breckerfelder, die sich für einen 2-Jahres-Vertrag mit der GigaNetz entschließen.
„Wir brauchen 35 Prozent der Haushalte“
„Da wir sämtliche Kosten tragen, brauchen wir – wirtschaftlich betrachtet – 35 Prozent der Haushalte in den entsprechenden Netzgebieten, die sich dazu entschließen, von ihrem bisherigen Anbieter zur Deutschen GigaNetz zu wechseln“, erklärt Dennis Schiefke, Manager für Regionale Kooperationen.
Vorteil beim Wechsel: Die Deutsche GigaNetz verlegt das Glasfaserkabel nicht nur bis zum Verteilerkasten, sondern – ohne weitere Kosten – direkt bis ans Haus. Und das bedeute für den Kunden echtes Highspeed-Internet: Im Gegensatz zum kabelbasierten Glasfaseranschluss, bei dem die Daten vom Verteilerkasten aus weiterhin über alte Kupferleitungen übertragen werde, bleibe beim FttH-Anschluss („Fiber to the Home“) die Übertragungsleistung konstant. „Egal ob beim Upload oder Download und unabhängig davon, wieviele Nachbarn oder Nutzer im Haus gerade zeitgleich online sind“, so Schiefke.
Deutschland hat digital Nachholbedarf
„Um für die nächsten 100 Jahre zukunftssicher zu sein, braucht es jetzt einen flächendeckenden Ausbau des Glasfasernetzes mit Highspeed-Internet und Giga-Bandbreiten“, betont Schiefke und macht dabei keinen Unterschied zwischen Unternehmen und Privatpersonen: „Homeoffice und -schooling, Serien streamen, Videochats – auch im privaten Bereich steigt der Bedarf für eine schnelle und ruckelfreie Datenübertragung.“
Zwei-Jahres-Verträge
Wer sich für einen Highspeed-Anschluss entscheidet beziehungsweise zwei Jahre an GigaNetz als Provider bindet, bekommt die schnelle Leitung kostenlos bis zur Haustür verlegt. „Erst wenn die Kabel innerhalb des Gebäudes in weitere Räume verlegt werden sollen, muss der Kunde einen Elektriker beauftragen“, wirbt Schiefke.
Wie bei anderen Anbietern stehen auch bei GigaNetz unterschiedliche Tarife zur Auswahl, zu denen sich je nach Kundenbedürfnis auch noch einzelne ‚Packages‘ hinzu buchen lassen.
GigaNetz ist Pionier in den Ortsteilen
Zunächst wird die Deutsche GigaNetz als einziger Provider in den neu zu erschließenden Ortsteilen Glasfaserleitungen anbieten. Nach zwei Jahren plane das Unternehmen, diese auch für Mitbewerber zu öffnen. Dennis Schiefke gehe aber davon aus, dass sich das Interesse in Grenzen halten werde: „Dreitausend Haushalte sind meiner Erfahrung nach keine Größenordnung, die bei ‚Branchenriesen‘ große Euphorie auslösen“, so Schiefke.
Doch selbst für Breckerfelder Hausbesitzer, die sich erst in einigen Jahren für einen Glasfasernetz-Vertrag – bei welchem Anbieter auch immer – entscheiden, liefere die Deutsche GigaNetz heute immerhin schon die Infrastruktur. Schiefke: „Der Anschluss des Hauses ans Netz durch einen anderen Provider wird dann allerdings mit weiteren Kosten verbunden sein.“
Marketing und Vertrieb starten im Juli
„In Kürze versenden wir als Stadtverwaltung ein Informationsschreiben an die Haushalte, in deren Straßen die Glasfaserkabel verlegt werden sollen“, erklärt André Dahlhaus. Warum sich die Stadt diesbezüglich einbringe, liege auf der Hand: „Die Deutsche GigaNetz investiert auf eigene Kosten in das Breckerfelder Glasfasernetz, von das letztlich die Stadt als Gesamtheit, als Wirtschafts- und Wohnstandort gleichermaßen profitiert.“
Die Deutsche GigaNetz startet dann ab Anfang Juli ihre Marketing- und Vertriebskampagne für ihr Highspeed-Internet, auch soll am Ostring ein Büro als Anlaufstelle für interessierte Bürger dienen. Außerdem sei für Donnerstag, 20. Juli, um 19 Uhr ein Info-Abend im Martin-Luther-Haus geplant.
„Wir hoffen, bis Ende September 35 Prozent der infrage kommenden Haushalte als Glasfaser-Kunden gewinnen zu können“, so Dennis Schiefke. Gelinge dies, könne bereits Ende 2023 oder Anfang 2024 mit dem Netzausbau begonnen werden.