Vorangegangen war die Vorstellung der Kandidatin im vergangenen November. Die Decke und die Säulen des ehemaligen Schützensaales sind beinahe in Cadenabbia-Türkis gestrichen – die Farbe, die seit September 2023 das Corporate Design der CDU dominiert. Die Vorzeichen für die einzige Kandidatin konnten also nicht besser stehen.
Anwesend waren rund 50 Mitglieder. Deren Votum war eindeutig: 39 von 41 gültigen Stimmen, insgesamt 95,12 Prozent, stimmten für Alzorba. Gegenvorschläge gab es weder im Vorfeld der Veranstaltung noch während der Veranstaltung selbst.
In ihrer Rede betonte Alzorba ihren Plan, ein integriertes Handlungskonzept für Lüdenscheid schaffen zu wollen. Ein Konzept, welches sich „mit Infrastruktur, Industrie, Einzelhandel, Gastronomie und natürlich auch dem Handwerk“ befasst. Zudem erklärte sie: „Meine Parteiunabhängigkeit hat einen großen Vorteil: Im Rat kann ich meine Hand nicht nur der CDU reichen, sondern auch allen anderen Parteien, denn gerade hier vor Ort interessiert die Menschen doch nicht das Parteibuch. Ideologie darf im Rathaus keine Rolle spielen.“ Für ihre Rede erhielt Alzorba kräftigen Applaus aus den Reihen der anwesenden CDU-Mitglieder.
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Im Vorfeld der Wahl berichete Fraktionsvorsitzender Oliver Fröhling vom aktuellen Stand in der Kommunalpolitik. Dabei ging er unter anderem auf die Sperrung von Schulgebäuden ein, bei denen alleine die Beförderung von Schülern jedes Jahr 1,5 Millionen Euro kostet. Auch die Vermüllung des innerstädtischen Bereiches war Thema seiner Rede. „Wir brauchen aber auch eine schlanke Verwaltung, die aktiv agiert“, stimmte er Alzorba zu. Deutliche Kritik äußerte er an dem amtierenden SPD-Bürgermeister Sebastian Wagemeyer: „Er rühmt sich mit dem schnellen Neubau der Rahmedetalbrücke, mit dem er ja nicht all zu viel zu tun hat.“ Auch er stellte heraus, dass die Parteilosigkeit von Alzorba ein großer Vorteil sei. „Sie ist Lüdenscheiderin durch und durch, sie kann im wörtlichen Sinne Brücken bauen.“
Ralf Schwarzkopf, stellvertretender Landrat und Landtagsabgeordneter der CDU und Vorsitzender der CDU Lüdenscheid, machte von Anfang an deutlich: „Wir haben uns in der CDU Lüdenscheid die Entscheidung nicht leicht gemacht. Letztlich haben wir uns im Vorstand einstimmig dazu entschieden, ihnen Frau Alzorba hier als Bürgermeisterkandidatin vorzustellen.“ Während der Auszählung der Stimmzettel stellte Ralf Schwarzkopf Neuigkeiten aus der Landespolitik vor, unter anderem ein Antrag, die Drohnentechnologie in NRW zu fördern. Dabei spielte er auf Inhalte seiner Rede im Januar im Düsseldorfer Landtag an: „Nordrhein-Westfalen ist in der Drohnentechnologie bereits gut positioniert: Es gibt das „Center for Vertical Mobility“ in Aldenhoven, erfolgreiche Förderprogramme und (in meiner Heimatstadt) das erste Unternehmen, das einen regelmäßigen Linienverkehr zwischen mittelständischen Unternehmen etabliert hat“ und erwähnte explizit die Lüdenscheider Unternehmen Koerschulte und Hotset, welche als Vorreiter Ideengeber für den gemeinsamen Antrag von CDU und Grünen waren. „Ich versuche Politik für die Region, für Nordrhein-Westfalen zu machen“, erklärte er.
Im Anschluss an die Mitgliederversammlung organisierte der CDU Stadtverband Lüdenscheid ein gemütliches Zusammenkommen mit Getränken und Imbiss, bei dem auch Melita Alzorba bei zahlreichen Fragen Rede und Antwort stand. Musikalisch untermalt wurde dieser Teil von Andreas Theil am Keyboard.