Mit überwältigender Unterstützung hat Sebastian Wagemeyer bei der Aufstellungsversammlung der SPD Lüdenscheid seine Nominierung für die Bürgermeisterwahl im Jahr 2025 erhalten. 78 der 81 (zwei Enthaltungen, eine Stimme ungültig) stimmberechtigten Mitglieder des SPD-Ortsvereins stimmten für den amtierenden Bürgermeister, der die nächsten Jahre weiter verantwortlich die Stadt gestalten soll. In seiner Rede betonte Wagemeyer die Bedeutung von Zusammenhalt und Vertrauen, um Lüdenscheid durch eine herausfordernde Zeit zu steuern.
„Sebastian hat sich als Krisenmanager bewährt. Diese Fähigkeit wird auch in Zukunft gefragt sein“, stimmte Dieter Dzewas die Versammlung im Kulturhaus ein. Der ehemalige Bürgermeister und Versammlungsleiter der Veranstaltung hob hervor, wie erfolgreich Sebastian Wagemeyer in der Bewältigung zahlreicher Krisen, von der Corona-Pandemie über die Flutkatastrophe im Volmetal bis hin zum Ukraine-Krieg, agiert habe.
Sebastian Wagemeyer selbst gab sich in seiner Ansprache bescheiden und nachdenklich. „Ich stehe hier mit einem tiefen Gefühl der Demut“, sagte der Bürgermeister und betonte, dass der kommende Wahlkampf nicht nur um die politischen Themen gehe, sondern um den Zusammenhalt der Stadt in einer Zeit des Wandels. „Wir stehen an einem Wendepunkt“, erklärte Wagemeyer mehrfach und sprach von der Notwendigkeit, „Ruhe zu bewahren, sachlich zu bleiben und Lösungen zu suchen.“
Mit einem Rückblick auf die vergangenen Jahre unterstrich er die Erfolge seiner Amtszeit: Der Fortschritt beim Bau der Talbrücke, die Initiativen wie Lichtrouten oder Nacht der Kultur und das neue TUMO-Bildungsangebot, das mehr als sieben Millionen Euro an Fördermitteln für Lüdenscheid sicherte. Diese Projekte seien nur einige Beispiele für den Kurs, den er weiterführen wolle.
Wagemeyer brachte auch die Herausforderungen der Zukunft zur Sprache: den wirtschaftlichen Strukturwandel, die Schließung von Geschäften in der Innenstadt und die Notwendigkeit, Lüdenscheid als „Stadt des Lichts“ zu etablieren, sowohl im wörtlichen als auch im übertragenen Sinne. „Wenn ich abends aus dem Fenster schaue, könnte man denken, dass es Stadt des Dunkelns ist“, sagte er und betonte, wie wichtig es sei, das Gefühl von Sicherheit für alle Bürger zu stärken.
Der Bürgermeister stellte klar, dass er den Weg für Lüdenscheid als Ort der Kultur und Bildung weiter fortsetzen wolle. „In einer Stadt mit 72.000 Einwohnern haben wir über 2000 Kinder, die in der neuen Musikschule ein Instrument lernen. Das zeigt, wie wichtig Kultur für uns ist“, erklärte Wagemeyer und versprach, auch in Zukunft stark in die kulturelle und soziale Infrastruktur der Stadt zu investieren.
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Der Bürgermeister blickte auch auf die Zukunft der Stadtentwicklung und des Wirtschaftsstandorts Lüdenscheid. Die Gespräche mit Eigentümern von ortbildprägenden Gebäuden (wie Peek & Cloppenburg und des Forums) seien elementar. So sei das Forum-Gebäude ein Beispiel dafür, wie die Stadt pragmatisch und lösungsorientiert mit Herausforderungen umgehe. „Es wird keiner auf dem Pferd kommen, mit einem Geldkoffer dabei. Aber wir werden das Forum entwickeln, Schritt für Schritt“, versicherte Wagemeyer. Lüdenscheid verdiene eine verlässliche, empathische und entschlossene Führung, betonte er unter tosendem Applaus.
„Ein Bürgermeister, der sich den Arsch aufreißt“
In ihrer Begrüßung erklärte Barbara Scheidtweiler, Vorsitzende des SPD-Ortsvereins, dass die Partei in einer Zeit politischer Unsicherheit und wachsender Skepsis gegenüber der Demokratie eine klare Haltung einnehmen müsse. Sie betonte, wie wichtig es sei, dass sich die SPD klar für die Demokratie positioniere und nicht zulasse, dass autokratische Tendenzen weiter wachsen. Die Wahl in Amerika sei erschreckend gewesen. „An allem Unfug, der geschieht, sind nicht nur die schuld, die ihn begehen, sondern auch diejenigen, die ihn nicht verhindern“, zitierte sie Erich Kästner und rief dazu auf, sich aktiv gegen „diesen Unfug“ einzusetzen.
Co-SPD-Doppelspitze Philipp Kallweit kritisierte in seiner Rede die aktuelle bundespolitische Entwicklung. „Die Schuldenbremse führt uns in eine schlechtere Zukunft“ – die „schwarze Null“ sei „unser Untergang hier vor Ort“. Der Bürgermeister müsse Mangel verwalten. Die Ampel in Berlin sei zwar zerbrochen – Ampeln gebe es aber auch seriös. Lüdenscheid sei der Beweis. Wagemeyer sei der Bürgermeister, der die Stadt durch die Krisen führe. Etwas, was sich „bei der CDU anscheinend niemand zutraut“ – denn: bisher hätte sich noch niemand aus der Deckung getraut. Kallweit hob die Krisenkompetenz des Bürgermeisters Wagemeyer hervor: „Ein Bürgermeister, der sich für die Stadt Tag und Nacht den Arsch aufreißt.“
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