Harte Realität Ergebnissport: Knappe fünf Minuten fehlen den Handballern der SGSH Dragons nach starkem Auftritt im Spiel gegen das Topteam TV Gelnhausen am Samstagabend, 13. Dezember, um zumindest einen Zähler auf der heimischen Platte zu lassen. Die sehr couragierte und ebenbürtige SGSH muss sich mit 33:36 (16:14) geschlagen geben. Felix Jaeger überragt.
Im letzten Heimspiel des Jahres sah es auf der Platte in Halver zu keiner Zeit nach Tabellenkeller gegen Ligaspitze aus – beide Teams gingen vom Anwurf weg ein hohes Tempo und lieferten sich das erwartet kampfbetonte Duell. SGSH-Keeper Luca Jannack geriet dabei schon nach zwei Minuten in den Blickpunkt, als er den ersten Siebenmeter entschärfte – allein in der ersten Hälfte sollten insgesamt sieben weitere Versuche auf beiden Seiten vom Strich folgen. Der Gast aus Gelnhausen ließ seine Klasse zwar immer wieder bei den extrem schnell vorgetragenen Gegenstößen und der Wucht im Zweikampf aufblitzen, die Dragons standen dem aber grundsätzlich in nichts nach – und führten Mitte der ersten Hälfte nicht unverdient (9:8, 16.).
Felix Jaeger netzte aus der zweiten Reihe ein ums andere Mal humorlos ein, zudem konnten sich beide Keeper mehrfach auszeichnen. Neuzugang Maximilian Bach kam für einen Siebenmeter zu seinem Drittligadebüt, konnte den strammen Wurf aber nicht abwehren (11:10, 18.). Es ging Schlag auf Schlag, hoch und runter in Halver, beide Mannschaften suchten unentwegt den Weg nach vorne und trafen quasi im Sekundentakt. Nach dem ersten Team-Timeout der SGSH zogen die Sauerländer kurzzeitig auf vier Tore davon (16:12, 25.); Gelnhausen kam nach eigener Auszeit zumindest noch einmal an die Faßbender-Sieben heran (16:14, 29.). Weil Julian Thomas kurz vor der Sirene über den Kasten von Bechert zielte und Jannack den letzten Versuch parierte, blieb es beim verdienten Zwei-Tore-Vorsprung zur Pause.
SGSH präsentiert sich auf Augenhöhe – Felix Jaeger mit 13 Buden
Daran sollte sich auch nach dem Pausentee zunächst nicht viel ändern: Die Dragons gingen das Tempo der ambitionierten Gelnhausener weiter mühelos mit, konnten dem Druck aber nicht mehr in jeder Situation standhalten. In Überzahl schlichen sich die Gäste durch den Torwarttreffer Becherts erst heran (20:19, 38.) und glichen wenige Minuten später aus (22:22, 42.). Christoph Börner stellte den Abstand via Doppelpack zwar postwendend wieder her, doch war es nunmehr ein Ritt auf der Rasierklinge. Durch das nach wie vor sehr hohe Tempo zogen die Gäste weiterhin viele – ganze sieben an der Zahl – Siebenmeter, die allesamt durch Malolepszy verwertet wurden.
Noch bis in die 53. Minute hinein schien es, als würde alles nach Plan laufen. Die Dragons gingen durch den zweiten Treffer von Fynn Voss wieder mit 31:29 in Front. Auf der allerletzten Rille aber schien der Tabellendritte das eine entscheidende Korn mehr im Tank zu haben. Vier Minuten vor dem Ende mussten die Sauerländer die Führung abgeben (32:33, 56.) – dabei bleibt das Geschmäckle, dass der SGSH zuvor der eigene Ballbesitz aberkannt und das Tor in dieser Form dadurch erst möglich wurde. Obwohl die Gäste die letzten zwei Minuten in Unterzahl verbringen mussten, brachte der TVG das Ergebnis clever über die Zeit.
Nach 60 hochintensiven Minuten bleibt die Erkenntnis, dass die Dragons auch mit der immer noch langen Liste an Ausfällen durchaus mit der Ligaspitze mithalten können. Physisch wie psychisch gibt sich die Faßbender-Sieben gegen Gelnhausen keine Blöße, hat den hohen Favoriten lange Zeit am Rande der Niederlage – und handelt sich aufgrund der zweiten Erkenntnis dennoch eine ein: Handball bleibt Ergebnissport.
Match Facts
SGSH Dragons – TV Gelnhausen 33:36
SGSH Dragons: Bach, Gipperich (2), Panisic, Gernus, Thomas (6/5), Plate (1), Austermann, N. Jannack, L. Jannack, Athanassoglou (2), Börner (7), F. Jaeger (13), P. Jaeger, Potgeter, Voss (2).
Schiedsrichter: Nikolai Luis, Patrick Verheyen.
Siebenmeter: SGSH 5/5 – TVG 7/8 (verworfen: Malolepszy/1)
Zeitstrafen: SGSH 1 – TVG 5










