Das Projekt wurde von Klaus Gillmann, Geschäftsbereichsleiter Planung und Grunderwerb bei der Autobahn GmbH, vorgestellt. Konkret ist geplant, die A45 unter anderem in den Abschnitten Lüdenscheid-Nord bis Hagen-Süd sowie Hagen-Süd bis Kreuz Hagen sechsspurig auszubauen. Grund hierfür ist die steigende Verkehrsbelastung auf dieser Strecke. Neben dem Ausbau ist auch der Ersatzneubau mehrerer Brücken geplant: Die Talbrücken Sterbecke und Kattenohl befinden sich bereits im Bau, für die Talbrücke Brunsbecke wird die Bauplanung derzeit überarbeitet. Ersetzt werden müssen außerdem auch die Brücken Sürenhagen und Eichelnbleck. Zwischen Hagen-Süd und dem Kreuz Hagen stehen drei weitere Brücken zum Ersatz an, hinzu kommen außerdem noch Brücken, die über die A45 führen – auch von diesen Bauwerken müssen sieben erneuert werden.
Bei der Veranstaltung, erklärte Gillmann den zahlreich erschienenen Bürgern, handelte es sich um einen sogenannten „frühen Öffentlichkeitstermin“. Sprich: Der konkrete Zeitplan ist noch ebenso unklar wie der Start der Baumaßnahmen. Trotzdem wolle man schon jetzt Transparenz schaffen und Einblicke in die derzeit laufende Entwurfsplanung geben, wie Gillmann betonte.
„Lärmschutz ist Gesundheitsschutz“
Besonders interessiert zeigten sich die erschienenen Teilnehmer an den geplanten Maßnahmen in punkto Lärmschutz. So fragte eine Anwohnerin nach, ob auch im Bereich Heedfeld der Bau einer Lärmschutzwand geplant sei. Klaus Gillmann teilte darauf mit, dass hierzu noch keine konkreten Aussagen getroffen werden könnten, betonte aber: „Lärmschutz ist Gesundheitsschutz.“ Insgesamt seien bislang fünf Wände in einer Höhe von bis zu acht Metern geplant – unter anderem in Rölvede, Winkeln und Albringwerde.
Auch die Frage, ob einzelne Grundstücke von Anwohnern von den Baumaßnahmen betroffen sein werden, konnte Gillman noch nicht beantworten. Vor all diesen Entscheidungen müssen noch Probleme, Analysen und Ermittlungen in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Behörden erfolgen, wie er betonte. Grundsätzlich muss bei einer Erweiterung die Lärmsituation der Anlieger neu betrachtet werden. Sodann werden auf Grundlage der prognostizierten Verkehrsmengen Berechnungen erstellt, die in die Planung der Lärmschutzmaßnahmen einfließen.
Ein weiterer Schwerpunkt der Gespräche war das Thema Umwelt. Vor dem geplanten Ausbau müssen umfangreiche Untersuchungen zur Fauna und Flora durchgeführt werden, um die Auswirkungen zu bewerten. Im Rahmen der Veranstaltung konnten die Teilnehmer die Methodik dieser Untersuchungen und die aus den möglichen Ergebnissen Maßnahmen kennenlernen. „Ziel ist dabei immer, die Eingriffe in die Umwelt so gering wie möglich zu halten“, sagte Gillmann.
„Stehen noch ganz am Anfang“
„Wir stehen noch ganz am Anfang eines Planungsprozesses“, sagt Klaus Gillmann. „Da kann es durchaus noch wichtige Hinweise aus der Bevölkerung geben, zum Beispiel mit Blick auf den Natur- und Artenschutz, die wir dann in die Planungen einfließen lassen können.“

Abschließend hatten die Teilnehmer die Gelegenheit, die ausgelegten Entwurfspläne zu studieren und mit Mitarbeitern der Autobahn Westfalen ins Gespräch zu kommen. Außerdem konnten alle Besucher ihre Kontaktdaten hinterlassen, um über weitere Entwicklungen, Fortschritte in der Planung und einen eventuellen Baubeginn informiert zu werden.