Natürlich sei es – neben dem ausgesprochen dem guten Wetter – vor allem auch dem Rahmen zu verdanken, in dem die erste Kreistierschau der Tierzüchtervereinigung seit vier Jahren stattgefunden hat: „Sie parallel zum Stadtfest in Breckerfeld auszurichten, hat sich als voller Erfolg erwiesen“, sagt Mit-Organisator und Landwirt Heiner Born. Denn so habe die Schau auch sehr viele Besucher angezogen, die sonst vielleicht nicht auf die Idee gekommen wären, sich „unsere tollen Milchkühe anzugucken“.
Wochenlang trainiert
Und genau das ist es auch, was sich die Landwirte der Züchtervereinigung im Vorfeld der Veranstaltung gewünscht hätten: „Auf der einen Seite wollen wir bei den Tierschauen natürlich mit unseren Prachtexemplaren in einem züchterischen Wettbewerb treten. Auf der anderen Seite möchten wir damit auch die Verbraucher über unsere Tierhaltung und -zucht informieren“, betont Born den nicht unwichtigen Aspekt der Aufklärung.
Ebenso galt es, mit dem Vorurteil aufzuräumen, eine Veranstaltung dieser Art sei eine große Belastung für die Tiere: „Wir bereiten unsere Kühe schon viele Wochen vorher auf die Schau vor, trainieren das Gehen an der Führleine und festigen das Vertrauen“, erklärt der Breckerfelder Landwirt, warum nahezu alle Rinder gelassen und entspannt über den mit Spänen ausgelegten „Ring“ auf dem Marktplatz marschierten.
Cinderella und Helene waren auch dabei
Besonders gefreut hat die Züchter, dass viele Verbraucher das Gespräch mit ihnen gesucht hätten: „Nicht wenige waren erstaunt, wie viele verschiedene Rassen in unserer Region gehalten werden“, so Born. In den meisten Köpfen der Verbraucher dominiere natürlich meistens das Bild klassisch schwarz-weiß oder braun-weiß gescheckten Kuh, doch gebe es außer dem Fleckvieh noch sehr viele weitere Rassen, die auf den Höfen unserer Region als „Milchproduzenten“ leben und gezüchtet werden. Und so erfuhr das interessierte Publikum bei der Rassenpräsentation beispielsweise, dass „Jersey“ eben nicht nur die größte Kanalinsel zwischen England und Frankreich ist, sondern auch eine eher kleine, aber sehr anpassungsfähige Milchvieh-Art.
Eine, die auch Heiner Born seit einigen Jahren in seinem Breckerfelder Betrieb züchtet. Und das mit Erfolg: Gleich in zwei Kategorien wurde seine Kuh „Just Win“ von der Fachjury mit dem zweiten Platz ausgezeichnet: Sie war nicht nur das zweitbeste Jersey-Rind hinter „Cinderella“ vom Betrieb Wiethege, sondern musste sich auch bei der Bewertung der besten Euterkuh lediglich der späteren Gesamtsiegerin geschlagen geben. In der Kategorie „Andere Milchrassen“ war er mit „Helene“ angetreten und freute sich auch hier über Platz 2.
Besonders freuen dürfte es Heiner Born aber auch, dass die Fachjury seine „Betriebssammlung“ ebenfalls mit einem zweiten Platz bedachte, denn bei diesem – für Züchter wohl wichtigsten Wettbewerb – kommt es nicht nur auf die Qualität der einzelnen Tiere in der präsentierten Gruppe an, sondern vor allem auch auf deren Homogenität.
Zweitliebster Publikumsliebling gehört Christian Abel
Auch für den Breckerfelder Züchter Christian Abel verlief die Jurywertung gut: Seine „Fleur“ gewann nicht nur in der Kategorie „Andere Milchrassen“ vor Borns „Helene“ – sie wurde aus 16 unterschiedlichen Rassen außerdem zum „zweitliebsten Publikumsliebling“ gewählt.
Beim Jungzüchter-Wettbewerb siegte Lilli Crone aus Ennepetal mit „Paulinchen“ vor Lena Marie Siepermann aus Hagen mit „Sulle“.
Jury favorisiert „Bounty“
Mit Spannung verfolgte das Publikum dann die Wahl zur „Miss Breckerfeld“. Hier konnte sich als Gesamtsiegerin nach Wertung der Fachjury – in einer engen Entscheidung – schließlich die, so das Urteil, fehlerfreie ‚Mirand PP“-Tochter „Bounty“ von Thomas Wiethege aus Halver durchsetzen. Der zweite Platz ging an die „Arino-Red“-Tochter „Marie“ von der Crummenerl-Peveling-Hedfeld GbR aus Kierspe.
Alles in allem war die Kreistierschau auf dem Breckerfelder Marktplatz eine rundum gelungene und für die heimischen Betriebe durchaus erfolgreiche Veranstaltung: „Die Kombination mit dem Stadtfest und die dadurch höhere Aufmerksamkeit für uns Landwirte und unsere schönen Kühe war super“, sagt Born und lacht: „Meinetwegen könnten wir die Tierschau ruhig immer in diesem Rahmen ausrichten.“
Fotogalerie zur Kreistierschau 2024: