Erststimmen: CDU 11.640 (32,19 Prozent), SPD: 8931 (24,70), AfD: 8140 (22,51 Prozent), Grüne: 2220 (6,14 Prozent), Linke: 2777 (7,68 Prozent), FDP: 1287 (3,56 Prozent)
Zweitstimmen: CDU: 10.787 (29,73 Prozent), SPD: 6983 (19,25 Prozent), AfD: 8238 (22,71 Prozent), Grüne: 2692 (7,42 Prozent), Linke: 2679 (7,43 Prozent), FDP: 1484 (4,09 Prozent)
Die Ergebnisse im Einzelnen: Obwohl die AfD außer mit den schrillen mit Geld aus Österreich finanzierten Plakaten kaum öffentlich in Erscheinung getreten ist, lag sie in einigen Wahlbezirken noch vor CDU und SPD. Im Wahlbezirk Grundschule Kalve holte sie 43,11 Prozent der Erst- und 41,36 Prozent der Zweitstimmen.
Die CDU mit ihrem Kandidaten Florian Müller verbesserte sich gegenüber der letzten Bundestagswahl um etwa 3,5 Prozent. Mit 43,60 Prozent der Erstimmen holte Florian Müller das beste Ergebnis um Wahlbezirk Integrations- und Begegnungszentrum (LIBZ) an der Parkstraße. Er zieht als direkt gewählter Kandidat wieder in den Bundestag ein.
Nezahat Baradari (SPD) holte mit 27,49 Prozent der Stimmen im Wahlbezirk Bergstadtgymnasium ihr bestes Lüdenscheider Ergebnis. Ein schwacher Trost. In der NRW-Landesliste wird die SPD-Politikerin auf Platz 32 geführt. Das reicht angesichts des schwachen Abschneidens der SPD nicht für den Wiedereinzug in den Bundestag.
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Neben der SPD stürzten auf die Liberalen ab. Direktkandidat Johannes Vogel verlor 7,51 Prozent der Erststimmen, die FDP 8,29 Prozent der Zweitstimmen.
Auch die Grünen in der Bergstadt zählen zu den Verlierern. Matthias Koch büßte 3,88 Prozent er Erstimmen ein. Bündnis 90/Die Grünen verloren 3,88 Prozent.
Otto Ersching und die Partei Die Linke verzeichnete einen spürbaren Zuwachs. Sie verbesserte ihr Ergebnis von 2,6 Prozent (Erstimmen) auf 7,43 Prozent und 2,7 Prozent (Zweitstimmen) auf 7,68 Prozent.
Das Bündnis Sarah Wagenknecht (BSW), das im Wahlkreis Olpe-Märkischer ohne Direktkandidaten angetreten war, holte immerhin 5,6 Prozent der Zweitstimmen.
Das letzte Wahlergebnis lag um 23.10 Uhr vor. 77,05 Prozent der Wahlberechtigten beteiligten sich an der Wahl zum neuen Bundestag.
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Für die märkischen Sozialdemokraten und die SPD in der Kreisstadt Lüdenscheid war das Ergebnis niederschmetternd. Fabian Ferber, Vorsitzender des SPD-Unterbezirks Märkischer Kreis, hatte sich allerdings wohl auf ein schlechtes Ergebnis eingestellt. „Schon in den Vorwahl-Umfragen der letzten Wochen war absehbar, dass unsere Partei erhebliche Probleme bei der Ansprache von Erstwählerinnen und Erstwählern, jungen Familien und auch bei Berufstätigen hat. Hier ist die Frage zu stellen, ob die SPD inhaltlich, organisatorisch und auch kulturell den besten Auftritt liefert. Dabei wird auch ein selbstkritischer Blick auf die Schwerpunktsetzung der Kampagne sowie der Kommunikation seit Antritt der Regierung Scholz notwendig sein.“
Jetzt bleibe die Frage nach einer möglichen Regierungsbeteiligung unter CDU-Chef Friedrich Merz. Dazu sei zu sagen: CDU-Kanzlerkandidat Merz habe in den letzten Wochen und Monaten viel Porzellan zerschlagen. Seine Strategie, sich auf dem Terrain der AfD zu bewegen, habe die rechtsradikale Partei nicht kleiner gemacht. Merz habe im Bundestag den Tabubruch begangen und gegen seine Ankündigung mit der AfD einen Abstimmungssieg herbeigeführt.
Die SPD müsse für sich überlegen, wo sie am besten ihren Beitrag für den Erhalt von Freiheit, Demokratie und sozialer Sicherheit leisten kann. „Wenn dies inhaltlich und organisatorisch in einer Regierung aus genannten Gründen nicht darstellbar ist, darf keine Koalition, die dem reinen Erhalt von Macht dienen soll, geschlossen werden.“, betonte Fabian Ferber.